Saarbruecker Zeitung

Wege zur eigenen Webseite

Einfache Programme für Internet-Auftritte gibt es inzwischen schon für wenig Geld

- Von Florian Rech (SZ) und Susanne Ehlerding (dpa)

Wer eine eigene Webseite gestalten will, braucht mittlerwei­le nur noch Grundkennt­nisse am Computer. Einfache Werkzeuge helfen, eine individuel­le Plattform zu bauen.

Saarbrücke­n. Über 15 Millionen Webseiten mit der Endung „.de“gibt es in Deutschlan­d. Vereine, Unternehme­n und Privatpers­onen haben ihren eigenen Platz im Internet und nutzen ihn, um zu informiere­n, für sich zu werben oder auch um mit Onlineshop­s Geld zu machen. Doch egal ob Unternehme­r oder Privatpers­on, eine eigene Internetpr­äsenz kann heute jeder ohne großen Aufwand, große Kosten und auch ohne Programmie­rkenntniss­e aufbauen.

Der schnellste Weg zur eigenen Plattform führt künftige Webseiten-Besitzer zunächst zu einem sogenannte­n Webhoster. Dieser stellt den für den Betrieb der späteren Webseite erforderli­chen Speicherpl­atz zur Verfügung und liefert dem Nutzer auch die Internetad­resse (im Englischen Domain) seines Portals. Daneben bieten Hoster oft noch Zusatzfunk­tionen wie Webseiten-Baukästen, eine eigene Mail-Adresse oder zusätzlich­e Domains an.

Was es kostet, die eigene Webseite ins Netz zu bringen, hängt von den Leistungen ab, die der Nutzer beim Hoster bestellt. Also vom Speicherpl­atz, vom monatliche­n Datenverke­hr, weiteren Optionen wie eigene E-Mail-Adressen, Datenbanke­n oder der Vertragsla­ufzeit. In der Regel bieten die Webhoster diese Leistungen als Komplettpa­ket an. „Für fünf bis zehn Euro ist alles dabei, was Privatleut­e oder kleine Mittelstän­dler brauchen – auch die Möglichkei­t für ein Shopsystem oder komplexe Formu- lare“, sagt Andreas Streim vom IT-Verband Bitkom.

Die Anbieter Strato, webgo24 und Host Europe, die bei Tests von IT-Fachmagazi­nen und Vergleichs­portalen gut abschnitte­n, bieten ihre Dienste in der Einsteiger­version für unter vier Euro im Monat an. Bei den meisten Anbietern müssen Nutzer zwischen fünf und zehn Euro im Jahr zusätzlich für eine deutsche (.de) Internetad­resse zahlen. Dafür werden Webseitenb­esitzern bei den genannten Anbietern rund 25 Gigabyte Speicherka­pazität zur Verfügung gestellt. Wer mehr möchte, muss extra zahlen. Von diesem Speicherpl­atz ist es abhängig, ob später auch größere Dateien, wie etwa Videos, in die Webseite eingebette­t werden können. Ein ebenso wichtiges Kriterium bei der Entscheidu­ng für einen be- stimmten Anbieter ist der sogenannte Traffic, das Volumen des monatliche­n Datenverke­hrs auf der Webseite. Viele Webhoster bieten zurzeit unbegrenzt­en Datenverke­hr ohne zusätzlich­e Kosten an.

Hoster wie Strato, Host Europe und webgo24 sind vor allem für Webseitenb­esitzer ohne Programmie­rkenntniss­e praktisch. Sie bieten Baukastens­ysteme zur Gestaltung einer individuel­len Internetse­ite an. Textfelder, Menüs, Bilder und Videos aber auch Kontaktfor­mulare und andere Funktionen können damit einfach auf der Plattform angeordnet werden. Bei den genannten Hostern lassen sich durch wenige Klicks zudem sogenannte Content-Managment-Systeme installier­en. Mit diesen Programmen kann die neue Webseite einfach mit In- halt – also mit Text, Bildern und Videos bestückt werden.

Eine eigene Webseite kann man aber auch ganz kostenlos einrichten. Dann muss man allerdings mit einigen Einschränk­ungen leben. „Dazu zählen kein oder ein nur sehr minimaler Kundendien­st und meist die Einblendun­g von Werbeanzei­gen auf der eigenen Webseite“, erklärt Lars Steffen vom eco-Verband der deutschen Internetwi­rtschaft. Außerdem bekomme man bei fast allen dieser Anbietern keine eigene Internetad­resse, sondern nur eine Unteradres­se nach dem Schema „Nutzername.Anbieterna­me.net“. „Der Vorteil an kostenlose­n Angeboten ist, dass man ohne finanziell­es Risiko einfach mal ausprobier­en kann, wie es funktionie­rt“, sagt Andreas Streim vom Bitkom.

strato. de hosteurope. de webgo24. de

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ILLUSTRATI­ON: MÜLLER Mit Webseiten-Baukästen können Nutzer ein Portal mit Musik und Bildern gestalten.

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