Wege zur eigenen Webseite
Einfache Programme für Internet-Auftritte gibt es inzwischen schon für wenig Geld
Wer eine eigene Webseite gestalten will, braucht mittlerweile nur noch Grundkenntnisse am Computer. Einfache Werkzeuge helfen, eine individuelle Plattform zu bauen.
Saarbrücken. Über 15 Millionen Webseiten mit der Endung „.de“gibt es in Deutschland. Vereine, Unternehmen und Privatpersonen haben ihren eigenen Platz im Internet und nutzen ihn, um zu informieren, für sich zu werben oder auch um mit Onlineshops Geld zu machen. Doch egal ob Unternehmer oder Privatperson, eine eigene Internetpräsenz kann heute jeder ohne großen Aufwand, große Kosten und auch ohne Programmierkenntnisse aufbauen.
Der schnellste Weg zur eigenen Plattform führt künftige Webseiten-Besitzer zunächst zu einem sogenannten Webhoster. Dieser stellt den für den Betrieb der späteren Webseite erforderlichen Speicherplatz zur Verfügung und liefert dem Nutzer auch die Internetadresse (im Englischen Domain) seines Portals. Daneben bieten Hoster oft noch Zusatzfunktionen wie Webseiten-Baukästen, eine eigene Mail-Adresse oder zusätzliche Domains an.
Was es kostet, die eigene Webseite ins Netz zu bringen, hängt von den Leistungen ab, die der Nutzer beim Hoster bestellt. Also vom Speicherplatz, vom monatlichen Datenverkehr, weiteren Optionen wie eigene E-Mail-Adressen, Datenbanken oder der Vertragslaufzeit. In der Regel bieten die Webhoster diese Leistungen als Komplettpaket an. „Für fünf bis zehn Euro ist alles dabei, was Privatleute oder kleine Mittelständler brauchen – auch die Möglichkeit für ein Shopsystem oder komplexe Formu- lare“, sagt Andreas Streim vom IT-Verband Bitkom.
Die Anbieter Strato, webgo24 und Host Europe, die bei Tests von IT-Fachmagazinen und Vergleichsportalen gut abschnitten, bieten ihre Dienste in der Einsteigerversion für unter vier Euro im Monat an. Bei den meisten Anbietern müssen Nutzer zwischen fünf und zehn Euro im Jahr zusätzlich für eine deutsche (.de) Internetadresse zahlen. Dafür werden Webseitenbesitzern bei den genannten Anbietern rund 25 Gigabyte Speicherkapazität zur Verfügung gestellt. Wer mehr möchte, muss extra zahlen. Von diesem Speicherplatz ist es abhängig, ob später auch größere Dateien, wie etwa Videos, in die Webseite eingebettet werden können. Ein ebenso wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für einen be- stimmten Anbieter ist der sogenannte Traffic, das Volumen des monatlichen Datenverkehrs auf der Webseite. Viele Webhoster bieten zurzeit unbegrenzten Datenverkehr ohne zusätzliche Kosten an.
Hoster wie Strato, Host Europe und webgo24 sind vor allem für Webseitenbesitzer ohne Programmierkenntnisse praktisch. Sie bieten Baukastensysteme zur Gestaltung einer individuellen Internetseite an. Textfelder, Menüs, Bilder und Videos aber auch Kontaktformulare und andere Funktionen können damit einfach auf der Plattform angeordnet werden. Bei den genannten Hostern lassen sich durch wenige Klicks zudem sogenannte Content-Managment-Systeme installieren. Mit diesen Programmen kann die neue Webseite einfach mit In- halt – also mit Text, Bildern und Videos bestückt werden.
Eine eigene Webseite kann man aber auch ganz kostenlos einrichten. Dann muss man allerdings mit einigen Einschränkungen leben. „Dazu zählen kein oder ein nur sehr minimaler Kundendienst und meist die Einblendung von Werbeanzeigen auf der eigenen Webseite“, erklärt Lars Steffen vom eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft. Außerdem bekomme man bei fast allen dieser Anbietern keine eigene Internetadresse, sondern nur eine Unteradresse nach dem Schema „Nutzername.Anbietername.net“. „Der Vorteil an kostenlosen Angeboten ist, dass man ohne finanzielles Risiko einfach mal ausprobieren kann, wie es funktioniert“, sagt Andreas Streim vom Bitkom.
strato. de hosteurope. de webgo24. de