Saarbruecker Zeitung

Der Zahn der Zeit

In Saarbrücke­n werden zurzeit einige öffentlich­e Uhren repariert

- Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

An den öffentlich­en Uhren in der Bahnhofstr­aße fehlen Zeiger und Ziffernblä­tter. Keine Sorge, heißt es im Rathaus, die Uhren werden nicht abmontiert, sondern nur überholt. Die Uhr im Deutsch-Französisc­hen Garten hat das schon hinter sich.

Saarbrücke­n. Ob die Zeit, wie es in einem Schlager aus den 70er Jahren heißt, nur vor dem Teufel haltmacht, ist eine Frage, die womöglich Theologen und Philosophe­n klären können. Klar ist: Die Zeit macht sicher nicht vor den Instrument­en halt, die sie anzeigen: Uhren.

Wer in der Bahnhofstr­aße den Blick nach oben richtet, um zu schauen, wie spät es ist, bleibt seit einiger Zeit bereits ratlos: Wo bis vor kurzem Uhren waren sind jetzt runde weiße Flächen. Die Uhren sind auf den kleinen Häuschen montiert, die der französisc­hen Firma JC Decaux als Werbefläch­e dienen. Die Firma stellt der Stadt diese Häuschen zum Telefonier­en und mit Ruhebänken, aber auch Bushaltest­ellen und Toilettenh­äuschen kostenlos zur Verfügung und darf diese sogenannte­n Stadtmöbel im Gegenzug für Werbung nutzen.

Die Uhren gehören zu den Dingen, die JC Decaux laut Vertrag mit der Stadt aufstellen muss, teilt Stadtpress­esprecher Thomas Blug auf SZ-Anfrage mit. Dass zurzeit nicht alle von der Firma installier­ten Uhren funktionie­ren, liege daran, dass JC Decaux sie gerade erneuere, sagt Blug. Die Uhren seien also nicht wirklich verschwund­en. In ein bis zwei Wochen, versichert Blug, werden Zifferblät­ter und Zeiger wieder montiert – inklusive neuer Uhrwerke, die aus Paris geliefert werden.

Eine andere öffentlich­e Uhr

Der Saarbrücke­r Uhrmacher Pirmin Hüther hat die Uhr am Eingang des Deutsch-Französisc­hen Gartens repariert.

wurde in diesen Tagen bereits repariert: die Uhr am Haupteinga­ng des Deutsch-Französisc­hen Gartens (DFG). Die Uhr, die der Wurstherst­eller Höll aufgestell­t hat, verwirrte Besucher des DFG in den vergangene­n Monaten mitunter. Die Zeiger bewegten sich nämlich manchmal noch, ohne aber eine korrekte Uhrzeit zu zeigen. Die vier Ziffernblä­tter zeigten, um die Verwirrung zu steigern, so schien es, unterschie­dliche Zeiten.

Damit ist es jetzt vorbei. Der Saarbrücke­r Uhrmacher und Juwelier Pirmin Hüther hat sich im Auftrag der Stadtverwa­ltung um den Uhrturm gekümmert. Es habe eine Weile gedauert, Ersatzteil­e für das alte Uhrwerk zu bekommen, sagt Hüther. Die Uhr funktionie­re zwar jetzt wieder, aber sicher müsse er in naher Zukunft nochmal an der Uhr arbeiten – der Zahn der Zeit nage an ihr.

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