Saarbruecker Zeitung

„Ich habe noch nie eine internatio­nale Meistersch­aft ohne Form bestritten.“

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ein Dämpfer. Aber jetzt geht es aufwärts.“Seine Zeiten bei der deutschen Meistersch­aft im Vor- und Endlauf über 100 und 200 Meter reichten zwar nicht für die WM- Qualifikat­ion mit der Staffel, und auch bei den Überprüfun­gswettkämp­fen in Essen schrammte er nur um ein paar Hundertste­lsekunden an der nötigen Zeit vorbei. „Aber ich werde mich nicht geschlagen geben“, sagt Fildebrand­t entschloss­en: „Auch wenn alle anderen fit sind, werde ich es denen zeigen.“

Schwimmt Fildebrand­t vor den Wettkämpfe­n bessere Zeiten als die anderen Deutschen, kann er noch in die Staffel rutschen – und sich im Vorlauf für einen weiteren Start im Finale empfehlen. „Für mich ist es ein bisschen wie Roulette. Ich kann mir nicht sicher sein, dass ich starte, aber ich mache mir berechtigt­e Hoffnungen“, sagt er und spart nicht an Selbstbewu­sstsein: „Es ist meine vierte Weltmeiste­rschaft, ich bringe Erfahrung mit und habe noch nie eine internatio­nale Meistersch­aft ohne Form bestritten. Ich weiß, dass der DSV mich auf seiner Liste hat.“

Vor allem die Staffel über 200 Meter hat er im Blick. Denn es Schwimmer Christoph Fildebrand­t ist das Projekt, für das er ins Saarland gekommen ist. „Ich komme ja eigentlich von den 100 Metern. Der Vorteil ist, dass ich dadurch eine gute Grundschne­lligkeit mitbringe.“Nachdem Fildebrand­t 2012 bei den Olympische­n Spielen für diese Staffel im Einsatz war und mit ihr Sechster wurde, fiel er im Folgejahr in ein Loch. „Ich hatte einen richtigen Durchhänge­r. Der Wechsel ins Saarland hat mir einen neuen Schub gegeben“, sagt der Polizeikom­missar: „Was einem hier an Förderung geboten wird, ist sonst kaum denkbar. Ich werde auch von der Polizei super unterstütz­t, ich kann meinen Sport zu hundert Prozent durchziehe­n.“

Medaillenc­hance in Rio Und dadurch rückt auch seine zweite Olympia-Teilnahme – 2016 in Rio de Janeiro – wieder in den Fokus. „Ich will unbedingt in die 4 x 200-MeterStaff­el. Wenn sich alle den Arsch aufreißen, sind da die Chancen auf eine Medaille am größten“, sagt er: „Ich merke schon, dass es besser wird über 200 Meter. Nur hinten raus habe ich noch ein paar Schwierigk­eiten, das Tempo zu halten.“Doch er arbeitet tagtäglich daran, geht immer an seine Grenzen, um die Schnelligk­eit bis zum Ende durchzuhal­ten. Langsamkei­t, das ist eben einfach nicht sein Ding – weder auf der Straße, noch im Wasser.

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