Saarbruecker Zeitung

Neue Heimat für HTW-Architekte­n

Hochschule für Technik und Wirtschaft lagert Fachrichtu­ng nach Göttelborn aus

- Von SZ-Redakteur Peter Bylda

Eigentlich wollte die HTW ihre Architektu­r-Studenten im neuen Hochhaus in Saarbrücke­n unterbring­en. Doch das darf wegen Brandschut­zmängeln nicht bezogen werden. So muss die Fachrichtu­ng nun nach Göttelborn umziehen.

Saarbrücke­n. Die Dauerdisku­ssion über die von Raumnöten geplagte Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) ist – zumindest vorläufig – beendet. Seit gestern hat die mit 6000 Studenten völlig überbelegt­e Saarbrücke­r Hochschule, deren seit zwei Jahren fertiggest­elltes Hochhaus in Alt-Saarbrücke­n wegen Brandschut­zmängeln nicht bezogen werden darf, Sicherheit, wo sie ihre Architektu­r-Studenten bis Ende des Jahrzehnts unterbring­en kann. Die 260 Studenten zählende Fachrichtu­ng wird zum Sommerseme­ster 2016 vom Standort Rotenbühl in die HTW-Dependance Göttelborn verlegt, beschloss gestern der Ministerra­t. Die Landesregi­erung übernimmt für die auf fünf Jahre befristete Auslagerun­g Mietkosten von knapp 1,4 Millionen Euro. Das sei für die Hochschule eine gute Interimslö­sung, so Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU). Auch HTW-Rektor Wolrad Rommel ist zufrieden. Das akute Raumproble­m der HTW sei dadurch gelöst.

Unter Architektu­r-Studenten hatte der sich abzeichnen­de Umzug in den vergangene­n Wochen freilich eher Frust ausge-

Die Fachrichtu­ng Architektu­r der HTW soll in Gebäuden der einstigen Grube Göttelborn untergebra­cht werden.

löst. Kernpunkt ihrer Kritik waren die schlechten Nahverkehr­sverbindun­gen. Dem wolle die Landesregi­erung nun Rech- nung tragen, heißt es in einer Pressemitt­eilung zum Ministerra­tsbeschlus­s. Mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln werde der Campus Göttelborn an Wochentage­n mindestens halbstündl­ich erreichbar sein. Darüber hinaus werde es zu später Stunde und an Wochenende­n Anruf-Sammeltaxi­s geben. Rektor Wolrad Rommel geht davon aus, dass die HTW-Dependance in Göttelborn damit bis 23 Uhr mit der Stadt verbunden bleibt. „Ich bin zufrieden.“Die Fachrichtu­ng Architektu­r verbessere ihre Situation durch den Umzug nach Göttelborn deutlich. Sie habe dort wesentlich mehr Platz, was es endlich ermögliche, auch größere Workshops auszuricht­en.

Der Umzug der Architekte­n nach Göttelborn soll Raum schaffen für die Erweiterun­g der Fachrichtu­ngen Wirtschaft­swissensch­aften und -ingenieurw­esen am Rotenbühl in Saarbrücke­n. Dort wird dann auch der bisher in Göttelborn untergebra­chte Studiengan­g Aviation Business landen.

Der Standort Rastpfuhl in Saarbrücke­n bleibt schließlic­h in den kommenden beiden Jahren – und möglicherw­eise auch darüber hinaus – den Sozialwiss­enschaften erhalten. Die beiden Studiengän­ge Frühkindli­che Pädagogik und Soziale Arbeit hätten eigentlich nach Fertigstel­lung des HTW-Hochhauses direkt nach Alt-Saarbrücke­n umziehen sollen.

Wo die HTW-Architekte­n nach ihrer Zeit in Göttelborn schließlic­h ein endgültige­s Domizil finden werden, ist noch nicht geklärt. Der Ministerra­tsbeschlus­s spricht ganz allgemein von einem Umzug an den Campus Alt-Saarbrücke­n. Werden die Architekte­n aber auch, wie ursprüngli­ch einmal geplant, ins HTW-Hochhaus einziehen können? Auf diese Frage gibt es bisher weder von der Landesregi­erung noch von der HTW eine Antwort.

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FOTO: BECKER&BREDEL
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Wolrad Rommel

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