Saarbruecker Zeitung

Zurück zu den Wurzeln

Die „Magic Artists“feiern in diesem Jahr mit einem Jubiläumsp­rogramm ihren 20. Geburtstag

- Von SZ-Mitarbeite­r Marko Völke

Die „Magic Artists“standen mit Welt-Stars der Musik auf der Bühne. Im September kehren sie dorthin zurück, wo vor 20 Jahren alles begann. Dabei sollte es die Gruppe seit zehn Jahren eigentlich gar nicht mehr geben.

Beckingen. In Merzig hatten die „Magic Artists“1995 ihren ersten Auftritt. Zu ihrem 20. Geburtstag zieht es die saarländis­che Show-Formation nun zu ihren Wurzeln zurück: Am 5. und 6. September präsentier­en sie im Zeltpalast ihr JubiläumsP­rogramm „Celebratio­n“– ein Mix aus Höhepunkte­n ihrer Karriere und neuen Elementen.

In den vergangene­n Jahren hätten sie quasi alles erreicht, blickt Benny Kirsch zurück. Sie trafen Promis wie Mario Barth, Udo Jürgens und die „Kelly Family“, landeten 2004 einen Top-20-Hit in den Charts und traten in TV-Shows wie „The Dome“und „Verstehen Sie Spaß?“auf. Zudem veröffentl­ichten die Ex-Turner mit Ex„Scorpions“-Schlagzeug­er Hermann Rarebell eine Single.

Eine ihrer Lieblingsa­nekdoten ist jedoch ihre Begegnung mit Otto Waalkes: Eine Fotografin machte den Komiker so neugierig auf die „Magic Artists“, dass er sich mehrfach mit der Gruppe im Saarland verabredet­e. Kirsch: „Wir haben bei uns zu Hause mit ihm am Küchentisc­h gesessen und musiziert.“Der Ostfriese sei von ihnen so beein-

Die „Magic Artists“traten auch mit dem inzwischen verstorben­en Udo Jürgens auf.

druckt gewesen, dass er DJ Bobo davon erzählte: „Da schließt sich der Kreis“, sagt Kirsch. Denn mit dem Dance-Star war die Truppe mehrfach auf Tour, trat vor über 350 000 Besuchern auf.

Nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei ihrem Training hat sich in den vergangene­n Jahren viel verändert. So hätten sie in den Anfängen die Erlaubnis erhalten, in allen Hallen ih- rer Heimatgeme­inde Beckingen zu proben, aber keine feste Zeiten zugeteilt bekommen, erinnert sich Kirsch. Deshalb sei es öfter passiert, dass sie gerade eine halbe Stunde ihr Equipment aufgebaut hatten und nach wenigen Minuten plötzlich ein Verein auftauchte, der fest eingeteilt war: „Da mussten wir unseren ganzen Krempel wieder einpacken und in die nächste Halle fahren.“

Zudem probten sie damals nicht nur jeden Tag: „Wir haben quasi unser gesamtes Leben zusammen verbracht“, sagt Kirsch. Da alle noch Schüler, Azubis oder Studenten waren und noch keine eigene Familie und keine berufliche­n Verpflicht­ungen hatten, sei das unkomplizi­ert gewesen. Heute müssten sie dagegen auf diese Dinge Rücksicht nehmen, ihre Termine genau planen und am Wochenende geballt bis zu fünf Stunden am Stück trainieren. Auf ihre neue Show bereiteten sie sich so eineinhalb Jahre vor.

Seit Mitte der 2000er Jahre haben die Artisten nun auch einen eigenen Proberaum, können eine Turnhalle für ihre Pyramiden-Nummern und einen Lagerraum für ihre Requisiten nutzen. Ursprüngli­ch sollte ihr neues Programm übrigens „The Final Countdown“heißen, doch dann wechselten die „Magic Artists“zu dem Titel „Celebratio­n“: „Wir wollen lieber Geburtstag als unsere letzte Show feiern“, erklärt Kirsch.

Nach der ursprüngli­chen Planung sollte es die Gruppe schon seit zehn Jahren nicht mehr geben: „Wenn die ersten Kinder da sind, ist Schluss“, hatten sich die Mitglieder vorgenomme­n. Inzwischen haben sie zusammen schon elffachen Nachwuchs und für sie steht fest: „Das Ende halten wir uns offen. Solange wir und die Leute Spaß haben, machen wir weiter“, stellt Kirsch klar. Die neue Show werde jedoch wohl die letzte eigene sein.

Denn in Zukunft möchten sie sich auf gebuchte Auftritte konzentrie­ren. Zudem arbeiten sie bereits an der nächsten Generation: Frontfrau Katja Kirsch und Gründungsm­itglied Christian Braun kümmern sich um die Nachwuchsa­rbeit in ortsansäss­igen Vereinen. Zudem ist der siebenjähr­ige Sohn des ehemaligen deutschen Vize-Meisters im Rope Skipping (Seilspring­en) ein großes Talent in dieser Sportart.

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FOTO: MAGIC ARTISTS

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