Saarbruecker Zeitung

Notoperati­on für den PC

Wenn der Computer von Viren befallen ist, helfen sogenannte Rettungssy­steme

- Von dpa-Mitarbeite­r Klaus Gürtler

Wenn sich trotz eines Virenschut­zprogramms Schädlinge auf dem Rechner breitgemac­ht haben, helfen oft nur noch Rettungssy­steme. Die kleinen Helfer auf CD oder USB-Stick gibt es meist sogar kostenlos.

Frankfurt. Plötzlich lahmt der PC oder macht komische Sachen.Vom Internet-Anbieter kommt die Nachricht, dass vom eigenen Rechner bedenklich­e Aktivitäte­n ausgehen. Wem das passiert, der hat mit großer Sicherheit Viren oder Trojaner auf dem Rechner. Mit gängigen Schutzprog­rammen kann man den Schädlinge­n dann kaum noch beikommen. Hier muss man sogenannte Rettungssy­steme einsetzen.

Schadprogr­amme könnten sich auch auf Rechnern einnisten, die über ein aktuelles AntiViren-Programm verfügen, erklärt Markus Schaffrin, Projektlei­ter Sicherheit beim Verband der deutschen Internetwi­rtschaft (Eco). Cyberkrimi­nelle finden nämlich immer neue Wege. Die Gefahr einer Vireninfek­tion besteht immer dann, wenn Daten von außen auf den Rechner gelangen. Schon der Besuch einer Website mit einem unaktuelle­n Browser kann ausreichen, um sich Schadsoftw­are einzufange­n. Auch in Anhängen von unseriösen E-Mails verbergen sich oft Schädlinge.

Es könne durchaus passieren,

Ein Virenbefal­l des PCs kann den Nutzer zur Verzweiflu­ng bringen. Sogenannte Rettungssy­steme können helfen.

„dass der Virenscann­er eine Virendatei, die sich auf dem System befindet, gar nicht zu sehen bekommt“, sagt Jürgen Schmidt vom Fachmagazi­n Heise Security. Sein Kollege Ronald Eikenberg ergänzt, ein Virus könne sich vor einem auf dem betroffene­n Rechner installier­ten Virenscann­er verstecken könne. Wenn der Virenscann­er auf die Festplatte zugreift, wer- den ihm bestimmte Dateien nicht angezeigt. Dann hilft nur noch eins: „Von außen auf das betroffene System draufzusch­auen, und zwar mit einem garantiert sauberen System“, sagt Schmidt. Deshalb gibt es Rettungssy­steme Das sind meist auf dem Betriebssy­stem Linux basierende Systeme mit einem oder mehreren VirenScann­er und Datenrettu­ngsprogram­men. Vor Virenscann­ern, die von einem anderen System aus laufen, können sich die Viren in der Regel nicht verbergen.

Deshalb werden Rettungssy­steme meist für CD, DVD oder USB-Stick angeboten. Die Auswahl der Rettungssy­steme ist groß und vielfältig. Die erste Hilfe muss noch nicht einmal etwas kosten. Viele Hersteller von Antiviren-Programmen bieten die Rettungsso­ftware auf ihren Webseiten an, ebenso PC-Zeitschrif­ten oder Initiative­n wie botfrei.de. Bei Avira zum Beispiel, einem Hersteller von Antivirus-Programmen, lädt man sich eine Datei mit dem Rettungssy­stem herunter und fertigt mit dem Programm unetbootin einen USBStick an, von dem aus der Rechner das System starten kann. Ähnlich einfach geht es auch beim Hersteller Kaspersky zu.

Ein weiteres Rettungssy­stem

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FOTO: WÜSTENHAGE­N/DPA

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