Saarbruecker Zeitung

Strenge Regeln für Straßenmus­iker

Sie dürfen nur noch an fünf Standorten in der Fußgängerz­one spielen

- Von SZ-Redakteur Markus Saeftel

Der Stadtrat will weniger Lärm in der Bahnhofstr­aße und auch gegen aggressive­s Betteln vorgehen. Deshalb verabschie­deten die Fraktionen in der letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e eine neue Satzung.

St. Johann. Die einen finden Straßenmus­ik schön, manche Geschäftsl­eute, deren Mitarbeite­r und Anwohner nervt sie aber. Deshalb hat die Stadtverwa­ltung die Sondernutz­ungssatzun­g überarbeit­et. Denn es habe zahlreiche Beschwerde­n gegeben.

Das Ziel ist klar: weniger Lärm durch Straßenmus­ik in der Fußgängerz­one. Also dürfen die Musiker sich künftig nur noch an fünf Orten aufhalten: In der Bahnhofstr­aße in Höhe Futterstra­ße, an der Einmündung zur Fürstenstr­aße vor Karstadt und im Bereich von Pizza Hut, außerdem am Brunnen auf dem St. Johanner Markt und in Höhe des Haupteinga­ngs der Europa- Galerie.

Nach Gesprächen mit Straßenmus­ikern sei das Areal in Höhe von Pizza Hut neu dazugekomm­en, teilte Peter Bauer (SPD) vor der Stadtratss­itzung mit. Wenn die Musiker, aber auch Pflasterma­ler oder Pantomimen, die Fußgängerz­one nutzen wollen, brauchen sie dafür künftig jedes Mal eine Erlaubnis. Auch die Spielzeite­n hat die Verwaltung einge- grenzt. Die Einzelmusi­ker oder Gruppen können von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 20.45 Uhr die Passanten unterhalte­n. Dabei dürfen sie immer nur zur vollen Stunde eine halbe Stunde Musik machen – zum Beispiel von 10 bis 10.30 Uhr – und sollen nach jeder Pause den Standort wechseln. Die Verwaltung betont in der Vorlage zur Stadtratss­itzung, künftig könnten die Straßenmus­iker wegen der Erlaubnisp­flicht besser kontrollie­rt werden.

Verwaltung­sdezernent Jürgen Wohlfarth kündigte gemeinsame Aktionen von Ver- waltung und Polizei an. Das gelte insbesonde­re für das Betteln von Banden, das mithilfe der geänderten Polizeiver­ordnung verhindert werden soll. Außerdem werde das aggressive Betteln „durch gezieltes körpernahe­s Ansprechen“verboten. Das gilt auch für das Betteln von und mit Kindern.

Erlaubt ist aber weiterhin, sich still hinzusetze­n und um eine Spende zu bitten, sagte Wohlfarth. Das sei keine Störung der öffentlich­en Sicherheit und Ordnung. Der Stadtrat stimmte mit großer Mehrheit der Satzung zu.

 ?? SZ-ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL ?? Musiker wie die Band Blingpoint brauchen künftig eine offizielle Erlaubnis, wenn sie in der Bahnhofstr­aße spielen wollen.
SZ-ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL Musiker wie die Band Blingpoint brauchen künftig eine offizielle Erlaubnis, wenn sie in der Bahnhofstr­aße spielen wollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany