Saarbruecker Zeitung

Nicht für die Tonne

Zwei junge Unternehme­r haben eine App entwickelt, die Flyer und Gutscheine ersetzt

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nadja Spieldenne­r

Zum ersten Mal haben die Wirtschaft­sministeri­en des Saarlandes und aus Rheinland-Pfalz den Wettbewerb „Kreativson­ar“für Kultur- und Kreativsch­affende ausgelobt. In einer Serie stellen wir die vier Preisträge­r aus dem Regionalve­rband Saarbrücke­n vor. Heute: die Fanomena GmbH aus Saarbrücke­n mit ihren Eventbaxx.

Saarbrücke­n. „Es läuft bei uns!“Marc Grewenig und Max Ulbrich sehen zufrieden aus – wenn auch ein wenig müde. Gerade erst kommen sie von einer Messe in Luxemburg, wo sie mit ihrem jungen Startup-Unternehme­n Fanomena GmbH und ihrem Produkt eventbaxx die Aufmerksam­keit auf sich ziehen wollten. „Momentan sind wir auf dem Trip, unser Produkt in die richtigen Netzwerke und zu den richtigen Personen zu streuen!“Grewenigs und Ulbrichs Produkt, eventbaxx, wurde beim Kreativson­ar-Wettbewerb als eines der Gewinnerpr­ojekte prä- miert. Doch was ist eventbaxx?

„eventbaxx ist der digitale Event- und Goodybag für die Event- und Entertainm­entbranche.“Oder einfacher ausgedrück­t: alle Flyer, Coupons, Gutscheine etc., die man auf Messen und Events von Aussteller­n und Sponsoren in die Hand gedrückt bekommt, beziehungs­weise in einer unhandlich­en Tasche mit sich herumtrage­n muss, werden in einer Web-App für Smartphone­s, Tablets oder den Desktop zusammenge­fasst. „Wir machen davon einfach eine digitale Variante!“, erklärt Grewenig. Der Jury gefiel die Idee der beiden von Anfang an sehr gut, das Produkt hat gegenüber der herkömmlic­hen Goodybags Vorteile, die nicht zu unterschät­zen sind. So fallen hohe Werbekoste­n für den „Papierkram“weg, der meist ohnehin schnell im Müll landet. Kosten und Ressourcen werden eingespart und: „It’s green!“. Eine „WinWin-Situation“, wie Grewenig sagt, für alle Beteiligte­n. „Die Eventveran­stalter haben etwas davon, die Besucher und vor allem auch die Aussteller und Sponsoren“, da die Daten analysiert und aufbereite­t werden können. Wer hat was angesehen und für wie relevant empfunden, ein Feedback an die Geschäftsk­unden auslese.

Auch das Feedback, das eventbaxx aktuell zukommt, ist mehr als positiv. „Wir haben sogar schon Anfragen aus Kalifornie­n und Australien!“

Trotz des frühen Erfolgs sind Grewenig und Ulbrich viel unterwegs, bewerben ihr Produkt, unterhalte­n sich mit erfahrenen Geschäftsl­euten – und freuen sich, im Kreativson­arWettbewe­rb ein Mentoring gewonnen zu haben.

„Für uns als junge Unternehme­r ist das sehr wichtig, Kontakte in die Geschäftsw­elt zu knüpfen und auch von erfahrenen Geschäftsl­euten zu lernen“, Marc Grewenig weiß, wo-

via Daten- von er spricht. Als ausgelernt­er Veranstalt­ungskaufma­nn mit rund zehn Jahren Erfahrung kennt er das Business bereits. Auch sein Kollege Max Ulbrich fühlt sich in der Welt der Wirtschaft zuhause, im letzten Semester studiert er sowohl Medizin, als auch Betriebswi­rtschaft. „The Brain“nennt Grewenig ihn und blinzelt verschmitz­t. Dass beide junge Männer was im Köpfchen haben, zeigt sich an ihrem Produkt. Keine sechs Wochen auf dem Markt, schon läuft es fast wie von selbst. „Das macht auch mega Fun, wenn man weiß, man hat ein Produkt entwickelt, das nicht für die Tonne ist!“

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