Saarbruecker Zeitung

Spagat zwischen Ästhetik und Energiespa­ren

Auch denkmalges­chützte Gebäude können gedämmt werden – Unabhängig­e Beratung gibt die Verbrauche­rzentrale in Saarbrücke­n

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Historisch wertvollen Fassaden oder denkmalges­chützte Gebäuden lassen sich schwer dämmen, ohne den Charakter des Hauses einzuschrä­nken. Doch es gibt Möglichkei­ten, dass alte Häuser zu Energiespa­rern werden.

Regionalve­rband. „Wärmedämmu­ng stiehlt den Häusern ihren Charakter.“Viele gedämmte Häuser geben den Kritikern leider Recht. „Das Problem ist aber nicht die Dämmung an sich, sondern der mangelnde Gestaltung­s- wille bei der Umsetzung“, urteilt Architekt und Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale Reinhard Schneeweiß. „Man sollte ein Haus nicht nur dämmen, sondern die Gestalt mit der Sanierung verbessern oder zumindest erhalten wollen“, fordert Schneeweiß.

Doch wie erreicht man dieses Ziel bei historisch wertvollen Fassaden oder denkmalges­chützten Gebäuden? Der Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale in Saarbrücke­n weist auf viele neue Möglichkei­ten hin. Zum einen gibt es die Möglichkei­t der Innendämmu­ng. Diese greift in keiner Weise in die optische Gestalt des Hauses ein. Allerdings sind hier die bauphysika­lischen Besonderhe­iten zu beachten, damit kein Schaden entstehen kann. Die Außenfassa­de muss zum Beispiel schlagrege­nsicher sein, in der Konstrukti­on sollte kein Tauwasser ausfallen, die Anschlüsse an Decken und Innenwände sind fachtechni­sch richtig zu lösen. Manche Häuser stehen aber nicht unter Denkmalsch­utz und sollen trotzdem optisch erhalten werden. Im Saarland finden sich zum Beispiel oft verputzte Häuser mit Sandsteing­ewände an den Hausecken und um die Fenster. Möchte man hier möglichst viel erhalten, so bieten sich Hochleistu­ngsdämmput­ze an. Hierfür wird der alte Putz abgeschlag­en und ein neuer, stark dämmender Putz aufgebrach­t. Bereits mit drei Zentimeter­n kann man Verbesseru­ngen bis zu 50 Prozent erreichen. Man sieht es nicht und verliert keinen Platz innen.

Wer sich neutral, sachlich kompetent und ohne wirtschaft­liche Eigeninter­essen informiere­n lassen möchte, sollte einen Termin bei einem der Energieber­ater der Verbrauche­rzentrale in Saarbrücke­n vereinbare­n. Die unabhängig­e Energieber­atung wird gefördert durch das Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie, so die Verbrauche­rzentrale. red

Termine gibt es im Haus der Beratung, Trierer Straße 22, Tel. (06 81) 5 00 89 15.

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