Formel 1 nimmt Abschied von Bianchi
Bewegende Trauerfeier für gestorbenen Franzosen in seiner Heimatstadt Nizza
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand gestern in seiner Heimatstadt Nizza die Trauerfeier für Formel-1-Fahrer Jules Bianchi statt. Der Franzose war an den Folgen seines schweren Unfalls im Oktober 2014 in Japan gestorben.
Nizza. „Adieu, kleiner Prinz“, sagte Pfarrer Sylvain Brison am Ende seiner bewegenden Trauerpredigt für Jules Bianchi, „obwohl Jules nie auf einem Formel-1-Podium stand, bitte ich Sie, ihm jetzt ein letztes Mal zu applaudieren“. Gestandene For- mel-1-Fahrer ließen ihren Tränen freien Lauf, als sechs ihrer Kollegen, unter ihnen Sebastian Vettel, Bianchis Sarg mit seinem Helm darauf zu den melancholischen Klängen des Chansons „Mistral Gagnant“aus der Kathedrale trugen. In der nächsten Saison, so hatte Ferrari am Montagabend verkündet, wäre der hochtalentierte Bianchi Vettels Teamkollege geworden. „Sein Tod ist so unfair“, sagte Pfarrer Brison.
Schon lange vor der Trauerfeier im Herzen der Altstadt von Nizza hatten sich zahlreiche Menschen an den Absperrungen vor dem Haupteingang der Kathedrale versammelt. Zwei große Porträts von Bianchi in Rennfahrer-Montur waren an der Außenfassade des Gotteshauses angebracht. Zu einer leisen Gitarren-Version des Eagles-Hits „Hotel California“betraten die Familie sowie engste Freunde und Fahrerkollegen des Franzosen die Kathedrale. Um 10.50 Uhr trugen sechs Nachwuchsfahrer Bianchis Sarg durch den Haupteingang.
Etliche Formel-1-Piloten waren unter den Trauergästen, neben Vettel unter anderem Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Felipe Massa, Jenson Button und Romain Grosjean. Ebenfalls dabei waren der viermalige Weltmeister Alain Prost sowie Jean Tod, Präsident des internationalen Automobil-Verbandes.
Bianchi war in der Nacht zu Samstag, etwa neun Monate nach seinem Unfall beim Großen Preis von Japan in Suzuka, gestorben. Am 5. Oktober 2014 war er von der regennassen Piste abgekommen und mit seinem Marussia unter ein Abschleppfahrzeug gerast. Bianchi hatte schwerste Kopfverletzungen erlitten und seither im Koma gelegen. sid