Psalm 27,14 führt Johnson zum Sieg beim dritten Major-Turnier 2015
Zach Johnson hat die British Open gewonnen. Die Kraft dazu gab ihm auch ein Psalm aus der Bibel. Jungstar Jordan Spieth, der die ersten beiden Major-Turniere 2015 gewonnen hatte, verpasste den angestrebten Erfolg.
St. Andrews. Als Zach Johnson die große Chance auf den BritishOpen-Sieg erblickte, holte er mal wieder Rat von ganz oben ein. Immer wieder, das verriet der streng religiöse US- Golfer nach seinem zweiten Major-Triumph, habe er in der entscheidenden Phase des Turniers Psalm 27,14 vor sich hingebetet. „Sei mutig, und dein Herz sei stark. Harre auf den Herrn“, heißt es dort. „Und ich denke, die Geduld hat sich ausgezahlt“, sagte Johnson.
Wenn ein Wort den sportlichen Werdegang des bodenständigen Amerikaners beschreiben müsste, wäre Geduld wohl tatsächlich am passendsten. Das gilt für seinen Erfolg im schottischen St. Andrews, der wegen einer Regenund Windunterbrechung erst am späten Montagabend perfekt war. Und dafür musste Johnson noch ins Stechen über vier Löcher gegen Marc Leishman aus Australien und Louis Oosthuizen aus Südafrika.
In Geduld aber hatte sich Johnson auch die Jahre zuvor üben müssen. 2007, im Alter von 31 Jahren, gewann der zweimalige Familienvater beim US-Masters seinen ersten Major-Titel. Größen wie Tiger Woods, Bernhard Langer oder Jordan Spieth, der den dritten Sieg im dritten Major-Turnier knapp verpasste, waren bei ihren Premieren-Siegen deutlich jünger gewesen.
„Ich habe ja wirklich nicht gedacht, dass ich überhaupt ein Major-Turnier gewinne“, sagte Johnson, der vielleicht der meistunterschätzte Spieler auf der Tour, rückblickend: „Und dann gewinnst du plötzlich eins und denkst: Hey, du kannst auch ein zweites gewinnen.“Diese Gewissheit, erklärte der 39-Jährige, „motiviert sehr und spornt mich im Training extrem an, die Dinge noch weiter zu verbessern“. sid