Saarbruecker Zeitung

Saarland Hurricanes so stark wie nie

Saarländis­che Footballer mischen in der Bundesliga vorne mit – Spitzenspi­el am Samstag gegen Allgäu Comets

- Von SZ-Redaktions­mitglied Michael Aubert

So gut standen die Saarland Hurricanes in der Football-Bundesliga noch nie da. Zur SaisonHalb­zeit ist die Playoff-Teilnahme im Grunde schon klar. Der aktuelle Erfolg hat Gründe. Die Kontinuitä­t ist bemerkensw­ert.

Saarbrücke­n. Acht Spiele – sieben Siege, nur eine Niederlage. Die Bilanz der Footballer der Saarland Hurricanes liest sich in dieser Bundesliga-Saison traumhaft, besser als je zuvor und weit besser als erwartet. Und dennoch ist die Erwartungs­haltung unveränder­t: Ohne Druck und mit viel Freude in jedes Spiel gehen – ungeachtet dessen, dass der nächste Gegner an diesem Samstag (18 Uhr, Ludwigspar­k), die Allgäu Comets, zu den Top-Favoriten der Südstaffel der zweigeteil­ten Bundesliga gehören. „Denkt nur daran, wie viel Spaß wir am Samstag haben werden“, sagt Cheftraine­r Tom Smythe zufrieden.

Es scheint, als brauche der US-Amerikaner gar nicht zu motivieren, in seinem zweiten Jahr haben die Hurricanes ohnehin nur gute Laune. „Ich wollte einfach wissen, ob es funktionie­rt“, hatte Smythe zu Beginn der Saison gesagt – und die Antwort in den Spielen der vergangene­n Wochen erhalten: Ja, seine Arbeit aus der vergan- genen Runde, in der die Hurricanes die Playoffs knapp verpasst hatten, trägt Früchte. Mit großem Vorsprung stehen die Hurricanes mit den Allgäu Comets, den Stuttgart Scorpions und den Schwäbisch Hall Unicorns auf den ersten vier Plätzen, die zur Teilnahme an der Endrunde berechtige­n.

Ein Erfolg, der sich auch in der Trainingsb­eteiligung bemerkbar macht. Fast 40 Mann im Training der Hurricanes – das war früher zu diesem Zeitpunkt in der Saison eine Seltenheit. „Die Trainingsq­ualität ist enorm gestiegen“, sagt Paul Motzki, sportliche­r Leiter der Bundesliga-Mannschaft: „Das ist ein Grund für den Erfolgs: Man spielt eben nur so gut, wie man trainiert.“Nie zuvor hatte der Kader eine solche Tiefe – auch deshalb stehen die Hurricanes vor der zweiten Playoff-Teilnahme der Vereinsges­chichte.

„Die Qualifikat­ion für die Playoffs ist uns ja fast nicht mehr zu nehmen“, sagt Quarterbac­k Alexander Haupert so selbstbewu­sst, dass man fast vergessen könnte, dass er sich die Sicherheit auf dem Feld erst noch zurückerob­ern musste nach seiner langen Verletzung­szeit in der vergangene­n Saison. Auch sein erster echter „Wettkampf“beim Saisonauft­akt zu Hause gegen München (0:3) hätte für ihn und die Mannschaft kaum bit- terer verlaufen können. In der letzten Sekunde des Spiels mussten die Hurricanes die Niederlage hinnehmen. „Das war richtig schmerzhaf­t“, sagt Paul Motzki. Umso bemerkensw­erter, wie die Hurricanes darauf reagiert haben. „Die Jungs haben sich Spiel für Spiel herangearb­eitet, das ist der Verdienst der Mannschaft“, sagt Motzki – auch wenn es danach gegen eher schwächere Gegner ging.

„Das Spiel in Stuttgart war dann der erste Härtetest“, sagt Motzki. Und auch den haben die Canes mit Bravour bestanden. Dass deshalb aber die Saisonziel­e neu gesteckt werden müssen, sei „schwachsin­nig“. „Unser Ziel bleibt das Erreichen der Playoffs“, meint Motzki. Allerdings wären die Hurricanes nicht abgeneigt, den ersten oder zweiten Tabellenpl­atz zu erreichen. Der bedeutet, im PlayoffVie­rtelfinale Heimrecht zu haben – und zugleich einer TopMannsch­aft aus der Nordstaffe­l aus dem Weg zu gehen.

„Wir sehen uns auch im Kampf um die ersten vier Plätze in der Außenseite­rrolle“, sagt Motzki. Seine Spieler aber werden langsam mutiger. „Ein erster oder zweiter Platz am Ende der Saison ist schon drin“, sagt Haupert. Dafür braucht es weitere Siege. Und gelingen soll das am Samstag im Ludwigspar­k gegen die Allgäu Comets und in den übrigen Spielen mit den bisherigen Mitteln – vor allem mit Spaß am Football.

„Die Qualifikat­ion für die Playoffs ist uns ja fast nicht mehr zu nehmen.“

Quarterbac­k Alexander Haupert

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FOTO: IMAGO Kurze Besprechun­g bei den Saarland Hurricanes: Die Footballer trumpfen derzeit in der Bundesliga auf wie nie zuvor in der Vereinsges­chichte.

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