Saarland Hurricanes so stark wie nie
Saarländische Footballer mischen in der Bundesliga vorne mit – Spitzenspiel am Samstag gegen Allgäu Comets
So gut standen die Saarland Hurricanes in der Football-Bundesliga noch nie da. Zur SaisonHalbzeit ist die Playoff-Teilnahme im Grunde schon klar. Der aktuelle Erfolg hat Gründe. Die Kontinuität ist bemerkenswert.
Saarbrücken. Acht Spiele – sieben Siege, nur eine Niederlage. Die Bilanz der Footballer der Saarland Hurricanes liest sich in dieser Bundesliga-Saison traumhaft, besser als je zuvor und weit besser als erwartet. Und dennoch ist die Erwartungshaltung unverändert: Ohne Druck und mit viel Freude in jedes Spiel gehen – ungeachtet dessen, dass der nächste Gegner an diesem Samstag (18 Uhr, Ludwigspark), die Allgäu Comets, zu den Top-Favoriten der Südstaffel der zweigeteilten Bundesliga gehören. „Denkt nur daran, wie viel Spaß wir am Samstag haben werden“, sagt Cheftrainer Tom Smythe zufrieden.
Es scheint, als brauche der US-Amerikaner gar nicht zu motivieren, in seinem zweiten Jahr haben die Hurricanes ohnehin nur gute Laune. „Ich wollte einfach wissen, ob es funktioniert“, hatte Smythe zu Beginn der Saison gesagt – und die Antwort in den Spielen der vergangenen Wochen erhalten: Ja, seine Arbeit aus der vergan- genen Runde, in der die Hurricanes die Playoffs knapp verpasst hatten, trägt Früchte. Mit großem Vorsprung stehen die Hurricanes mit den Allgäu Comets, den Stuttgart Scorpions und den Schwäbisch Hall Unicorns auf den ersten vier Plätzen, die zur Teilnahme an der Endrunde berechtigen.
Ein Erfolg, der sich auch in der Trainingsbeteiligung bemerkbar macht. Fast 40 Mann im Training der Hurricanes – das war früher zu diesem Zeitpunkt in der Saison eine Seltenheit. „Die Trainingsqualität ist enorm gestiegen“, sagt Paul Motzki, sportlicher Leiter der Bundesliga-Mannschaft: „Das ist ein Grund für den Erfolgs: Man spielt eben nur so gut, wie man trainiert.“Nie zuvor hatte der Kader eine solche Tiefe – auch deshalb stehen die Hurricanes vor der zweiten Playoff-Teilnahme der Vereinsgeschichte.
„Die Qualifikation für die Playoffs ist uns ja fast nicht mehr zu nehmen“, sagt Quarterback Alexander Haupert so selbstbewusst, dass man fast vergessen könnte, dass er sich die Sicherheit auf dem Feld erst noch zurückerobern musste nach seiner langen Verletzungszeit in der vergangenen Saison. Auch sein erster echter „Wettkampf“beim Saisonauftakt zu Hause gegen München (0:3) hätte für ihn und die Mannschaft kaum bit- terer verlaufen können. In der letzten Sekunde des Spiels mussten die Hurricanes die Niederlage hinnehmen. „Das war richtig schmerzhaft“, sagt Paul Motzki. Umso bemerkenswerter, wie die Hurricanes darauf reagiert haben. „Die Jungs haben sich Spiel für Spiel herangearbeitet, das ist der Verdienst der Mannschaft“, sagt Motzki – auch wenn es danach gegen eher schwächere Gegner ging.
„Das Spiel in Stuttgart war dann der erste Härtetest“, sagt Motzki. Und auch den haben die Canes mit Bravour bestanden. Dass deshalb aber die Saisonziele neu gesteckt werden müssen, sei „schwachsinnig“. „Unser Ziel bleibt das Erreichen der Playoffs“, meint Motzki. Allerdings wären die Hurricanes nicht abgeneigt, den ersten oder zweiten Tabellenplatz zu erreichen. Der bedeutet, im PlayoffViertelfinale Heimrecht zu haben – und zugleich einer TopMannschaft aus der Nordstaffel aus dem Weg zu gehen.
„Wir sehen uns auch im Kampf um die ersten vier Plätze in der Außenseiterrolle“, sagt Motzki. Seine Spieler aber werden langsam mutiger. „Ein erster oder zweiter Platz am Ende der Saison ist schon drin“, sagt Haupert. Dafür braucht es weitere Siege. Und gelingen soll das am Samstag im Ludwigspark gegen die Allgäu Comets und in den übrigen Spielen mit den bisherigen Mitteln – vor allem mit Spaß am Football.
„Die Qualifikation für die Playoffs ist uns ja fast nicht mehr zu nehmen.“
Quarterback Alexander Haupert