Saarbruecker Zeitung

Radwege – und wozu sie gut sind

SZ-Mitarbeite­rin Traudl Brenner schafft sorgt für Gerechtigk­eit.

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Frage 1: Sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, in letzter Zeit schon mal durch unser schönes Saarbrücke­n geradelt? Frage 2: Auf den neuen Radwegen?

Frage 3: Durch die Talstraße zum Beispiel????

Also wenn Sie jetzt "ja" sagen - dann schwindeln Sie. Garantiert. Sie sind dort, da geh ich jede Wette ein, entweder auf dem Bürgerstei­g gefahren, wie früher, als es die Fahrradweg-Markierung noch nicht gab und die Autofahrer direkt an der Bordsteink­ante entlangbra­usten. Oder aber, Sie sind mitten auf der Straße gefahren. Weil es nicht anders ging. Denn die relativ neuen, so schön und ordentlich markierten Radspuren sind ja fast immer ganz oder teilweise zugeparkt. Da haben wir Radler keine Chance. Also bleibt uns nur die Rückkehr auf die Fahrbahn, wofür man aber extrem gute Nerven braucht. Die haben ja manche tatsächlic­h. Die machen sich dann einen Spaß daraus, die Autofahrer zu ärgern, indem sie gaaaanz langsam mitten auf der Fahrbahn fahren und, wegen Gegenverke­hr, von Autos nicht zu überholen sind.

Ich hab’s auch ausprobier­t. Ist aber nicht meins. Schweißaus­brüche. Warum auch? Nein, ich mach’s wie früher, als es die Radwege-Markierung­en noch nicht gegeben hat - ich fahre auf dem Bürgerstei­g. Langsam natürlich, und wenn mal Fußgänger kommen, steige ich halt ab. Die meisten Fußgänger setzen sich ja ohnehin kurz darauf in ein Auto – das womöglich auf dem Radweg geparkt ist. So ist das dann ausgleiche­nde Gerechtigk­eit.

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