Aus Liebe zum Dorf kam er zurück
Sascha Peter zog nach fast 25 Jahren wieder nach Rilchingen-Hanweiler
Die Jahre in Saarbrücken und Völklingen sind Vergangenheit. Weil er eine große Zukunft sieht für Rilchingen-Hanweiler, den Ort seiner Kindheit und Jugend, übernahm Sascha Peter gern Verantwortung im Dorf.
Rilchingen-Hanweiler. Alte Liebe rostet nicht. Besser lässt sich die Beziehung nicht beschreiben zwischen Sascha Peter und seinem Heimatort RilchingenHanweiler. Nach Kindheit und Jugend packte er mit 21 Jahren Anfang der 1990er-Jahre seine Siebensachen und zog nach Saarbrücken.
„Natürlich war ich in Hanweiler verwurzelt, aber hatte irgendwie das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Es war kaum Bewegung im Ort. Alles sollte irgendwie beim Alten bleiben. Vielleicht wollte ich einfach mal war anderes sehen“, sagt der heute 45-Jährige, der dem Wohnsitz in Saarbrücken den Umzug nach Völklingen folgen ließ. 2010 sagte ihm seine Mutter wie aus heiterem Himmel, in Rilchingen-Hanweiler sei ein schönes Haus zu verkaufen.
Sascha Peter, der Vorsitzende des Vereins für Dorfentwicklung in Rilchingen-Hanweiler, steht hier vor dem Viktoria-Turm im historischen Park der Barmherzigen Brüder.
„Das kam zunächst überhaupt nicht in Frage für mich. Erst nach langem Hin und Her konnte mich meine Mutter zu einer Hausbesichtigung überreden“, sagt Sascha Peter. Vier Stunden dauerte die Besichtigung. Dabei drehte sich bei weitem nicht alles ums Haus. „Es ist schön, keine Frage. Aber was mich vom Hocker gehauen hat, war der Ort selbst“, sagt Peter.
„Hanweiler hat sich komplett verändert, ist viel offener und freundlicher geworden. Es gibt keine Grenze mehr zu Frankreich, die Saarland-Therme ist ein neues Wahrzeichen, und die Infrastruktur mit Ärzten, Restaurants und Supermärkten sucht ihresgleichen.“
Die Entscheidung, mit seiner Frau wieder nach RilchingenHanweiler in ein eigenes Haus zu ziehen, fiel binnen weniger Tage. Nicht nur das: Sascha Peter war sofort bereit, mitzumachen in diesem aufstrebenden Ort an der Oberen Saar. „Ich ging zu unserem damaligen Ortsvorsteher Reiner Braun und fragte ihn einfach, wo ich helfen und mitmachen kann“, blickt der kaufmännische Angestellte zurück. Der Verein für Dorfentwicklung, Dachverein der Hanweiler Organisationen, wurde das neue Hobby des Rückkehrers. Seit 2014 ist Sascha Peter Vorsitzender des Vereins und organisiert in diesem Jahr bereits zum dritten Mal den Weihnachtsmarkt bei den Barmherzigen Brüdern. Das ist die größte Vereinsveranstaltung überhaupt im Terminkalender des Dorfes.
Es geht Peter nicht nur darum, Traditionen fortzusetzen. „Sie sind wichtig, aber wir müssen neue Wege gehen. Das Miteinander der Vereine liegt mir am Herzen. Da haben wir viel Potenzial“, sagt Peter. Er nennt als Beispiel die Saarland-Therme mit den neuen WohnmobilStellplätzen. „Eine Familie mit Kindern kommt für ein paar Tage mit dem Wohnmobil zu uns. Was kann die Familie noch unternehmen, außer in die Therme zu gehen? Gut essen gehen, Tennis oder Boule spielen, auf wunderschönen Strecken spazieren oder eines der vielen Feste besuchen“, zählt Sascha Peter auf. Das aber müssten die Gäste erfahren.
„Aktuelle Informationen über den Ort im Internet, in Sozialen Netzwerken oder mit einer aktuellen Broschüre sind ein Projekt, das wir alle gemeinsam angehen müssen. Denn alle können davon profitieren. In diese Richtung gehen die Ideen“, sagt der 45-Jährige.
Sascha Peter hat mit Rilchingen-Hanweiler seine alte Liebe neu entdeckt, und er sagt: „Hier gehe ich nicht mehr weg. Rilchingen-Hanweiler hat Potenzial für eine ganz große Zukunft.“