Saarbruecker Zeitung

Ein Extraschlu­ck Wasser für die Bäume

Hitze setzt vor allem Jungpflanz­ungen in Saarbrücke­n zu

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Nicht nur Mensch und Tier, sondern auch Pflanzen können unter Hitze leiden. Wer den Saarbrücke­r Stadtbäume­n Gutes tun möchte, spendiert ihnen jetzt Wasser. Die Stadt kommt beim Gießen mittlerwei­le nicht mehr hinterher.

Saarbrücke­n. Die seit Mitte Juni herrschend­e Hitze und Dürre setzt den Bäumen in der Landeshaup­tstadt arg zu. Sie müssen Schatten werfen, Feuchtigke­it verdunsten, Temperatur­en senken und Luft verbessern – eine „Arbeit“, die bei Wasserknap­pheit in Stress ausartet. Dabei haben die Bäume ja schon mit Abgasen, Bedrängung durch Fahrzeuge, Verschmutz­ungen und sonstigen „Anfeindung­en“genug zu tun. „Die Bäume leiden immens, und wir machen beinahe nichts anderes mehr als wässern“, berichtet Carmen Dams, die Leiterin des Saarbrücke­r Amtes für Stadtgrün und Friedhöfe. „Wir haben sogar kurzfristi­g Firmen mit dem Wässern beauftragt, weil wir es nicht mehr schaffen, alle Jungbäume und junge Pflanzunge­n selbst zu wässern“, so die Baumexpert­in.

Kann man da was machen? Ja, sagt Carmen Dams: „Es wäre toll, wenn die Saarbrücke­r ihre Bäume vor dem Haus, insbesonde­re Jungbäume, wässern könnten. Das würde den Bäumen sehr helfen. Jeder Liter Wasser ist hilfreich. Wir stellen deshalb unsere Wässe- rung nicht ein, aber ein Zusatzschl­uck an Wasser für die Jungbäume ist im Sinn einer Lebensvers­icherung gut angelegt.“Das Wasser sollte allerdings sauber sein und keine Chemikalie­n enthalten, also kein Putzwasser mit Seife oder Reinigungs­mitteln über die Baumscheib­en kippen!

Stadtbäume werden heutzutage mit viel mehr Aufwand und Verstand in die Erde gebracht als früher. Bei einem Rundgang in Burbach, zu dem die Grünen eingeladen hatten, schilderte Carmen Dams, dass jeder Baum zwölf Quadratmet­er Wurzelraum, Belüftungs­und Bewässerun­gseinricht­ungen bekommen solle. Im Gebiet der Saarterras­sen, am Burbacher Stern ( Verkehrskr­eisel) und in der neu angelegten Saarburger Straße wurden die Baumstando­rte zudem mit blühenden Wildkräute­rn angesät, um die Insektenvi­elfalt zu fördern. Es werden auch andere, stadttaugl­ichere Baumarten bevorzugt als vor 30 Jahren.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Den Bäumen ist es zu heiß: Um einigen zu helfen, greift Markus Bertsch an der Zeppelinst­raße zur Gießkanne.
FOTO: BECKER&BREDEL Den Bäumen ist es zu heiß: Um einigen zu helfen, greift Markus Bertsch an der Zeppelinst­raße zur Gießkanne.

Newspapers in German

Newspapers from Germany