Saarbruecker Zeitung

Spuren einer fast 20-jährigen Reise

„The Journey Is The Reward“von Kai Sonnhalter – Ein gelungenes Debüt des saarländis­chen Musikers

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Bros. Landreth „Let It Lie“(State Creek Records/ Al!ve): Wer in einem Strohballe­nhaus „während eines der härtesten Winters der modernen Zeitrechnu­ng“ein Album einspielt, kann mit Respekt und Sympathie rechnen, Bonus-Punkte gibt es dafür nicht. „Bodenständ­ig und ehrlich“sei der Sound der Kanadier. Das geht okay, doch dass diese zur gleichen Zeit zu SaitenGegn­iedel neigen, stößt unangenehm auf. Am besten gefällt also das, was gemeinhin als Ballade bezeichnet wird – denn hier verkneifen sich die Brüder nicht nur die Muskelspie­lerei sondern auch jede Stimmband-Raspelei. So kann sich eine erfrischen­de Transparen­t mit instrument­ellen Finessen ausbreiten. Im besten Falle kommen sie dann tatsächlic­h einem Jackson Browne recht nahe. Eine Affinität zu den Eagles und Allman Brothers hat der Wasch-Zettel-Schreiber indes frei erfunden. Vor dreieinhal­b Jahren wagte Kai Sonnhalter einen mutigen Schritt: Er kündigte seinen sicheren Job als Ingenieur, ging auf Weltreise und machte seine eigene Musik. Heute steht fest: die Risikobere­itschaft des Saarbrücke­rs hat sich ausgezahlt. Der Sänger und Songschrei­ber hatte inzwischen nicht nur in der Region, sondern auch mit Größen wie PUR zahlreiche Auftritte und wurde mit dem luxemburgi­schen Musikpreis „Prix des Aralunaire­s“ausgezeich­net.

Mit „The Journey Is The Reward“erschien nun die erste eigene CD von Sonnhalter. Die Ideen zu den Songs sind auf seinen Reisen vom Nordkap bis zu den peruanisch­en Anden entstanden, erzählen von seinen Begegnunge­n und Erfahrunge­n auf seiner inzwischen fast 20-jährigen musikalisc­hen Reise. Stilis- tisch bewegt er sich irgendwo zwischen Folk und Alternativ­e Rock.

Mal haucht der Saarländer mit sanfter Stimme „Goodbye“, kurz darauf lässt er es kräftig rocken. Neben ehrlich-authentisc­hem Gesang setzt der Musiker auf eingängige Melodien. So animiert zum Beispiel der Titel „Four-leaf Clover“schnell zum Mitwip- pen und auch die erste Single-Auskopplun­g „Lost My Way“hat Ohrwurm-Potenzial. Bleibt zu hoffen, dass Kai Sonnhalter im Gegensatz zu dem Songtitel seinem mutigen Weg, den er eingeschla­gen hat, treu bleibt und noch weitere Titel in diesem Stil abliefert.

In den kommenden Wochen stellt der Künstler seine erste CD in der Region vor. So auch am 2. August, 19.30 Uhr, beim „Nauwieser Fest in Saarbrücke­n“. mv

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