Saarbruecker Zeitung

Steuerzahl­ern ist der Himmel nicht sicher

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Zum Artikel „Rekordwert bei Kirchenaus­tritten“(18./19. Juli)

Die Bischöfe brauchen nicht lange nach Ursachen über die hohe Zahl von Kirchenaus­tritten zu suchen. Die Missbrauch­sfälle und der Limburger Bauskandal sind noch nicht in Vergessenh­eit geraten. Es ist auch bekannt, dass die Kirche der größte Besitzer von Ländereien ist und ein Milliarden­vermögen besitzt. Zu- sätzlich wird sie jährlich mit 17 Milliarden Euro vom Staat (also mit Steuergeld­ern) subvention­iert. Den aufgeklärt­en Menschen von heute sind eine Jungfrauen­geburt oder ein Mann, der übers Wasser läuft, Wasser zu Wein verwandelt, Tote auferweckt und in den Himmel fährt, nur schwer glaubhaft zu machen. Auch ein „offener“Papst Franziskus ändert nichts an der mittelalte­rlichen Lehre der Kirche. Religionen sind Teil der weltweiten Probleme, nicht ihrer Lösung. Es gibt keine Garantie, dass ich in den „Himmel“komme, wenn ich ein Leben lang Kirchenste­uern zahle. Klaus Schwehm, Merchweile­r

Sehr geehrter Herr Schwehm,

Ihre kritische Haltung gegenüber der Glaubensle­hre der Kirche ist Ihre ureigene Sache. Sie haben sicher Recht, dass niemand den „Himmel“, so es ihn denn gibt, gepachtet hat, kein eifriger Kirchenste­uerzahler und kein Christ, der in den Kirchenbän­ken in der ersten Reihe sitzt und sich für rechtschaf­fen hält. Niemand kann sich den „Himmel“verdienen oder erkaufen. Wenn ich die Lehre des Christentu­ms richtig verstehe, bleibt es einem guten Gott vorbehalte­n, auch über das irdische Leben der Menschen zu urteilen: Ein Angebot, das mit Glauben und Hoffen verbunden ist. Ihr Alfred Schön

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