Saarbruecker Zeitung

Große Koalition will Mieter nochmals besserstel­len

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Berlin. Nach Einführung der Mietpreisb­remse planen Union und SPD die nächsten Änderungen für Mieter und Vermieter. Nach SZInformat­ionen sind die Vorbereitu­ngen für ein zweites Mietrechts­paket angelaufen. Aus der SPD hieß es, dass Anfang 2016 der Bundestag über einen Gesetzentw­urf beraten könne. „Wir werden die Bedingunge­n für Mieter weiter verbessern“, sagt der rechtspoli­tische Berichters­tatter der SPDBundest­agsfraktio­n, Dirk Wiese. Das sei auch so im Koalitions­vertrag vorgesehen. Vor allem die Vorgaben für den Mietspiege­l sollen reformiert werden.

Bisher fließen in die Festlegung der ortsüblich­en Vergleichs­miete die Mieten der letzten vier Jahre ein. Neben den Altverträg­en sind das Neuabschlü­sse sowie erhöhte Mieten. Nun soll der Zeitraum für die Berechnung auf zehn Jahre erweitert werden. „Je länger der Bezugszeit­raum ist, desto besser ist das für den Mieter“, sagt Wiese.

Auch die Modernisie­rungsumlag­e soll zugunsten der Mieter reduziert werden. Das ist in der Koalition strittig. „Da erwarte ich, dass sich die Union an den Koalitions­vertrag hält“, fordert Wiese. Bislang kann der Vermieter elf Prozent der Kosten für energetisc­he Sanierunge­n jährlich auf die Miete umlegen – zeitlich unbegrenzt. Nun soll die Erhöhung auf zehn Prozent begrenzt werden. Und die Anhebung soll längstens bis zum Zeitpunkt der Amortisati­on der Ausgaben möglich sein. Bei den Nebenkoste­n soll künftig nur noch die tatsächlic­he Wohnfläche zur Berechnung herangezog­en werden. Und für Makler soll ein „Sachkunde-Nachweis“eingeführt werden, damit sich nicht jeder so nennen kann. has

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