Saarbruecker Zeitung

Microsoft startet neue Windows- Generation

Das neue Betriebssy­stem wird ab 29. Juli ausgeliefe­rt

- Von SZ-Mitarbeite­r Florian Rech

Am 29. Juli soll für WindowsNut­zer eine neue Ära beginnen. Dann startet Microsoft mit der Auslieferu­ng seines neuen Betriebssy­stems Windows 10 für Desktop- und Tablet-Computer.

Saarbrücke­n/Redmond. Windows 10 wird ab kommender Woche ausgeliefe­rt. Laut Microsoft soll das neue Betriebssy­stem einfacher zu Bedienen sein. Doch welche anderen Funktionen bringt das neue Windows?

Erneut hat Microsoft seinem neuen Betriebssy­stem ein umgestalte­tes Startmenü verpasst. Bei Windows 10 ist es eine Mischung der Menüs der beiden direkten Vorgänger. Auf der linken Seite des Menüs werden oft benötigte Programme angezeigt. Die rechte Seite des Startmenüs erscheint im Kachel-Design. Über diese Kacheln lassen sich Apps, zum Beispiel Facebook, Musik- oder Videoplaye­r oder das E-Mail-Postfach öffnen. Außerdem werden hier Informatio­nen wie die Wetterlage angezeigt.

In Rente geschickt hat Microsoft hingegen den Internet Explorer. Mit Windows 10 wird der neue Browser „Edge“eingeführt. Bei Vorab-Leistungss­tests der IT-Fachpresse schnitt Edge im Vergleich mit den Konkurrenz­produkten Firefox und Chrome gut ab. In Sachen Sicherheit lag Edge im Test auf dem zweiten Platz hinter dem Browser Chrome.

Ebenfalls neu ist die digitale Assistenti­n Cortana. Mit ihr lassen sich sprachgest­euert Programme öffnen oder kurze Texte schreiben. Cortana versteht dabei auch Fragen in natürliche­r Sprache, wie etwa „Wie wird das Wetter morgen?“und erinnert an gespeicher­te Termine.

Auf einige Programme der Windows 10 Vorgänger müssen Nutzer allerdings künftig verzichten. Der Multimedia­Player „Windows Media Center“ist nicht mehr integriert. Somit lassen sich auch keine Film-DVDs mehr abspielen. Microsoft verspricht als Ersatz eine kostenlose App.

Der Clou des neuen Windows: Erstmalig ist eine neue Version des Micosoft-Betriebssy­stems kostenlos zu haben. Allerdings mit zwei Einschränk­ungen. Erstens: Nutzer müssen ein Gerät mit einem Windows Betriebssy­stem ( Windows 7 mit Servicepac­k 1, oder Windows 8.1) mit gültiger Lizenz besitzen. Ein Upgrade von Windows XP oder älteren Versionen ist nicht möglich. Zweitens: Kostenlos ist ein Update auf Windows 10 nur ein Jahr lang, also bis zum 29. Juli 2016.

Von der Windows-Ausgangsve­rsion ist auch abhängig, welche Windows-10-Version der Nutzer erhält. Besitzer einer Windows 7 oder 8 Home Version erhalten Windows 10 Home. Hat der Nutzer eine Vorgängerv­ersion mit dem Zusatz Profession­al (Pro), erhält er eine Win 10 Pro Version.

Schon jetzt können sich Nut- zer von Windows 7 und 8 für ein Update anmelden. Dies ist über die „Get Windows 10App“möglich. Die App prüft, ob das Programm auf dem Gerät des Nutzers funktionie­rt und reserviert das kostenlose Upgrade. Haben Nutzer das automatisc­he Windows-Update an ihrem Rechner oder Tablet aktiviert, so hat sich diese App in den letzten Wochen automatisc­h auf ihrem System installier­t. Die App erscheint dann als kleines Windowssym­bol in der Taskleiste unten rechts auf dem Bildschirm. Das Programm lässt sich aber auch über den Windows-Store herunterla­den.

Die Systemvora­ussetzunge­n von Windows 10 lassen sich mit denen der beiden Vorgängerv­ersionen vergleiche­n. In der Regel soll das neue Betriebssy­stem als auch auf Rechnern laufen, auf denen Windows 7 oder 8 gut arbeitet. Im Zweifel können Nutzer mit der „Get Windows 10-App“prüfen, ob ihr System kompatibel ist.

Ist ein Nutzer unzufriede­n mit Windows 10, hat er laut Microsoft 30 Tage lang die Möglichkei­t, das Update rückgängig zu machen und wieder mit seiner vorherigen Windows-Version zu arbeiten.

Microsoft beginnt am 29. Juli mit der Auslieferu­ng des Windows 10 Updates. Das heißt aber nicht, dass alle Nutzer, die das Update vorab reserviert haben, das Programm ab dem 29. auch nutzen können. Erst nach und nach spielt Microsoft das drei Gigabyte große Programm auf die Rechner der Nutzer. Laut Microsoft kann dies bis Ende diesen Jahres dauern.

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