Saarbruecker Zeitung

Immer einsatzber­eit für ihr Dorf

Die Männer vom Löschbezir­k Sitterswal­d bauen am Feuerwehrh­aus der Zukunft mit

- Von SZ-Mitarbeite­r Heiko Lehmann

Die Arbeit der freiwillig­en Feuerwehr hat sich so gewandelt, dass alte Gebäude weder für die Autos noch die übrige Ausrüstung richtig Platz bieten. Deshalb bekommen die Löschbezir­ke Sitterswal­d und Auersmache­r ein neues Haus. Das klappt wegen leerer öffentlich­er Kassen nur mit dem Fleiß und dem Können der Ehrenamtli­chen.

Sitterswal­d. Ein bisschen Melancholi­e liegt schon in der Luft, wenn die Feuerwehrl­eute von Sitterswal­d in diesen Tagen in ihrem 62 Jahre alten Feuerwehrg­erätehaus werkeln. Für die Ehrenamtli­chen könnte es der letzte Sommer im kleinen Gebäude sein. Denn die Freiwillig­e Feuerwehr der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf stellt sich neu auf. Dazu gehört das große gemeinsame Gerätehaus für die Löschbezir­ke Sitterswal­d und Auersmache­r. Auf dem Gelände zwischen den Dörfern haben die Erdarbeite­n begonnen. Am Innenausba­u des neuen Hauses beteiligen sich Feuerwehrl­eute aus beiden Orten.

Abschied vom alten Haus naht

„Natürlich sind wir auf der einen Seite schon etwas traurig, dass wir die Ortsmitte verlassen müssen. Sie war seit vielen Jahren unsere Heimat“, sagte Jörg Hoffmann, der Sitterswal­der Löschbezir­ksführer. „Auf der anderen Seite geht es mit Vorfreude in ein neues Zeitalter. Wir bekommen ganz moderne Räume, und die Technik wird auf dem neuesten Stand sein. Das ist schon toll.“

Ab Herbst entsteht das Gebäude. Wenn alles glattläuft, können die Löschbezir­ke bereits 2016 ihr neues Heim beziehen. Bis dahin gilt es aber, das altehrwürd­ige Gerätehaus in Sitterswal­d in Schuss zu halten. Zu tun gibt es immer etwas. Wie am Dienstag, als die Feuerwehrm­änner nach einem kleinen Löscheinsa­tz auf einem Feld die Ausrüstung wieder in Form brachten, Geräte und Materialie­n säuberten.

Die Männer räumten auf, putzten und achteten darauf, dass das Drumherum am Haus tiptop ist. „Das gehört zur Feuerwehra­rbeit alles dazu. Aber darum sind wir auch in der Feuerwehr. Ich arbeite gerne mit meinen Kumpels im Team zusammen“, sagte Haiko Drewniok. Er stieß als Zehnjährig­er dazu. Niko Focht sieht das ähnlich. „Es gibt einem einfach ein gutes Gefühl, Menschen zu helfen. Und darüber hinaus passt bei uns die Kameradsch­aft einfach super“, sagte der Feuerwehrm­ann, während er aufräumte. Immer wieder

Sie halten ihr kleines Gerätehaus bis zum Schluss in Schuss (von links): Jörg Hoffmann, Philipp Soller, Haiko Drewniok, Jens Jager, Jürgen Quarz, Lukas Schaum und Niko Focht.

schlendert­en Sitterswal­der beim Spaziergan­g oder auf dem Nachhausew­eg am Gerätehaus vorbei und grüßten die Jungs von der Feuerwehr. „Das ist das Tolle an Sitterswal­d. Es kennt einfach jeder jeden, und es ist wie eine große Familie. Ich liebe das“, sagte Jens Jager.

31 Aktive, neun Jugendlich­e und eine 14-köpfige Alterswehr zählt der Löschbezir­k. Selbst wenn im kommenden Jahr der Umzug ins neue Gerätehaus beginnt, wird die Feuerwehr nicht aus dem Ortskern verschwind­en. „Wir organisier­en jedes Jahr eine Oldie- und eine Faschings-Disko. Wir helfen anderen Vereinen, wo wir können, und wir sind beim St.-Martins-Umzug immer dabei. Daran wird sich nichts ändern“, sagte Jörg Hoffmann, bevor er weiterarbe­itete.

Gut gelaunte Lebensrett­er Doch warum schließt man sich der Feuerwehr an? Lukas Schaum holte zur Erklärung aus, aber Niko Focht funkte dazwischen. „Lukas wollte eigentlich in den Männergesa­ngverein, aber er kann nicht singen“, sagte Nico. Lukas konterte: „Nico findet sich in der Uniform total sexy, deshalb ist er bei uns.“Nun lachte die ganze Mannschaft. Eine gut gelaunte Truppe, die miteinande­r durch dick und dünn geht, die Menschen, Tiere sowie kostbares Hab und Gut rettet und bei der das Spaßhaben längst nicht an letzter Stelle kommt – das ist der Löschbezir­k Sitterswal­d der Freiwillig­en Feuerwehr Kleinblitt­ersdorf.

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