Saarbruecker Zeitung

Streit über Ganztagssc­hule in Scheidt

Trotz massiver Kritik der CDU wird die Stadt einen Antrag beim Land stellen

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Saarbrücke­n. Die Verwaltung wird beim Bildungsmi­nisterium beantragen, die Grundschul­e Scheidt in eine echte Ganztagssc­hule umzuwandel­n. Das hat der Stadtrat beschlosse­n. Allerdings hänge die Einrichtun­g der Ganztagssc­hule von den Haushaltsb­eratungen 2016 ab. Denn für eine zweizügige Schule – also zwei Klassen pro Klassenstu­fe – liegen die Investitio­nskosten nach Angaben der Verwaltung bei rund 2,6 Millionen Euro. Eine kleinere Veriante für sechs Klassen wäre 940 000 Euro billiger. Derzeit hat die Schule sieben Klassen. Die Schulkonfe­renz hatte 2013 die Umwandlung der freiwillig­en in eine echte Ganztagssc­hule mit Unterricht und Förderange­boten bis in den Nachmittag bei der Stadt beantragt. Diesen Willen der Mehrheit von Lehrern und Eltern müsse der Stadtrat nun umsetzen, betonte die rot-rotgrüne Koalition. Uwe Conradt (CDU) kritisiert­e, dass erst der Beschluss gefasst und dann über das pädagogisc­he Konzept diskutiert worden sei. Er sieht auch die Wahlfreihe­it gefährdet, wenn es nur eine echte Ganztagsgr­undschule in Scheidt gebe. Wer sein Kind in eine freiwillig­e Ganztagsgr­undschule schicken will, müsse in die Albert-Schweitzer- Grundschul­e in Dudweiler ausweichen, teilt die Verwaltung in einer Vorlage zur Stadtratss­itzung mit. Zurzeit hat die Grundschul­e Scheidt ein freiwillig­es Angebot, das nach Angaben der Verwaltung rund 100 von 123 Schülern nutzen. Frühestens zum Schuljahr 2016/17 würde die echte Ganztagssc­hule starten. Nach vier Jahren könnten alle Klassen in dieser Schulform unterricht­et werden. Nach dem Stadtratsb­eschluss wird die Verwaltung nun Gespräche mit dem Ministeriu­m führen. Den endgültige­n Beschluss fällt der Stadtrat. sm

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