Saarbruecker Zeitung

Bahn-Sprinter über Straßburg nach Paris empört Saar-Politik

IHK: Wo bleibt der Einsatz für die Saar-Strecke?

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Saarbrücke­n. Ministerpr­äsidentin Annegret-Kramp-Karrenbaue­r reagiert verärgert über den Vorstoß der Bahn, einen Sprinter morgens um 7 Uhr ab Frankfurt über Straßburg nach Paris einzusetze­n. Das Argument, man müsse Geschäftsl­euten eine Alternativ­e zum Flugzeug bieten und eher Familien und Privatreis­ende über Saarbrücke­n nach Paris schicken, lässt sie nicht gelten.

Es sei Ziel der Hochgeschw­indigkeits­verbindung, auch den Wirtschaft­sraum Saarland zu stärken und mehr Geschäftsl­eute in die Region zu bringen. Der Vertrag von La Rochelle zwischen Frankreich und Deutschlan­d sehe die Gleichbeha­ndlung der Strecken über Straßburg und Saarbrücke­n vor. Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) betont, das Vorgehen der Bahn widersprec­he allen bisherigen Gesprächen mit der Landesregi­erung. Auch der Arbeitskam­merChef und SPD-Landtagsab­geordnete Hans-Peter Kurtz wundert sich. Er war bei der Präsentati­on des neuen ICE 3 zwischen Frankfurt-Saarbrücke­n und Paris dabei. Nach seinem Eindruck habe Saarbrücke­n überhaupt keine Rolle gespielt. Geschäftsk­unden aus Frankfurt und Paris könnten viel Geld sparen, wenn sie sich auf halber Strecke in Saarbrücke­n treffen. Dafür müssten Bahn und Land werben. Kritik kam auch von den Grünen und den Linken. Die IHK will sich in der Vollversam­mlung mit dem Thema befassen. Der stellvertr­etende Hauptgesch­äftsführer Heino Klingen fragt sich, was die Saar-Abgeordnet­en in Berlin, allen voran Peter Altmaier (CDU), zur Stärkung der Strecke über Saarbrücke­n unternehme­n? ts

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