Lafontaine beklagt „Abbau der Demokratie“
Saar-Politiker und designierte Linken-Chefin Wagenknecht beim Sommerfest der Landespartei
Saarbrücken. Für Überraschung hat beim Sommerfest der Linkspartei am Freitagnachmittag am Burbacher Weiher ein Gast gesorgt: Vize-Landtagspräsidentin Isolde Ries (SPD) hatte sich unter die mehr als 400 Gäste gemischt. Oskar Lafontaine räumte denn auch scherzhaft ein: „Da fällt’s mir natürlich schon ein bisschen schwer, auf der SPD rumzuhacken.“Es sind dann vielmehr „die traditionellen sozialdemokratischen Parteien“in Europa, denen der Fraktionschef der LandtagsLinken vorwirft, zu wenig gegen den schleichenden „Abbau der Demokratie“zu unternehmen. Die Interessen der Mehrheit würden immer weniger berücksichtigt, der Kapitalismus immer brutaler. Es sind GrundsatzÜberzeugungen, die Lafontaine im Festzelt zum Besten gibt. Zur Landespolitik kein Wort.
Konkreter – zumindest mit Blick auf die Bundespolitik – wird die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht: „Merkel ist eine Zerstörerin.“Ihre Griechenlandund Wirtschafts-Politik sei antieuropäisch, weil sie andere EUStaaten unter Druck setze. Mit Blick auf SPD-Chef und Wirt-
Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht beim Sommerfest der Linkspartei.
schaftsminister Sigmar Gabriel, der sich gegen eine Vermögenssteuer und für das Freihandelsabkommen TTIP ausgesprochen hat, fragt die designierte LinkenParteichefin, „warum die Mitglieder der SPD nicht irgendwann gegen so etwas rebellieren“. Attackiert wird auch CSU-Chef Horst Seehofer, der Dritte im Bunde der Koalitionsparteien in Berlin. Der nämlich wolle von einer gerechten Erbschaftsschaftssteuer nichts wissen. Für ihre und Lafontaines Reden gibt’s am Ende viel Applaus – auch von der VizeLandtagspräsidentin. jos