Saarbruecker Zeitung

Neuer Trainer, alte Ziele

Profiboxer Jürgen Doberstein trifft am Samstag in Hamburg auf Georgier Aduashvili – Niederlage abgehakt

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Profiboxer Jürgen Doberstein steht an diesem Samstag in Hamburg wieder im Ring. Seit seiner Niederlage gegen Cagri Ermis vor fünf Monaten arbeitet und trainiert er mit dem kubanische­n Trainer Pedro Diaz zusammen.

Saarbrücke­n. Natürlich geht Jürgen Doberstein noch einmal zum Frisör. Wie vor jedem Kampf steigt der Supermitte­lgewichtsB­oxer aus dem Saarland auch an diesem Samstag kurz geschoren in den Ring der Boxsportha­lle Braamkamp in Hamburg, wo er auf den Georgier George Aduashvili trifft. Alles andere aber ist neu für den Kleinblitt­ersdorfer.

Doberstein hat mit dem Kubaner Pedro Diaz einen neuen Trainer, ebenfalls neu sind seine Trainingsp­artnern Miguel Cotto, Guillermo Rigondeaux, der dreifache Olympiasie­ger Felix Savon, Grigory Drozd, Odlanier Solis oder Prichard Colon. Die Liste ist so lang wie seine Vorbereitu­ng auf den Kampf. Wochen und Monate, die ihn sehr an seine Zeit beim Sauerland-Boxstall und Trainer Manfred Wolke erinnerten. 14 Wochen hat sich der Dobermann erst in Hamburg, dann in Miami und später wieder in Hamburg auf den Kampf vorbereite­t und an sich gearbeitet.

„Die letzten Jahre alleine zu trainieren, war schon seltsam. Ich habe ganz vergessen, wie es in einer Gruppe ist“, sagt er: „Ich gehöre zwar nicht zu denen, denen man in den Hintern treten muss, aber ich habe auch nichts gegen Motivation.“Allein das Training mit Diaz, der die kubanische Nationalma­nnschaft zu Weltmeiste­rtiteln und Olympiamed­aillen führte, sei eine neue Dimension. „Die kubanische Schule hat mich schon immer begeistert“, sagt er: „Ich bin gespannt, aber das harte Training macht selbstbewu­sst.“

Gerade das Selbstbewu­sstsein war nach seiner Niederlage gegen Cagri Ermis unter fragwürdig­en Umständen in Berlin erschütter­t. Seitdem hat Doberstein alles auf Null gestellt: „Mit diesem Kampf beschäftig­e ich mich nicht mehr“, sagt er, auch wenn bis zum heutigen Tag noch immer kein Urteil über den eingelegte­n Protest vorliegt. Für Doberstein ein Grund mehr, nur noch nach vorne zu schauen. „Mein Ziel hat sich nicht verändert“, sagt der 26-Jährige. Für den Weltmeiste­r-Titel in einem der vier großen BoxsportVe­rbände wolle er arbeiten – und zwar härter als je zuvor. Diesbezügl­ich sieht sich der Saarländer auf einem guten Weg. „Jetzt ist es wieder so, wie es sein sollte“, sagt Doberstein: „Und die Antwort bekommt ihr im Ring.“aub

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FOTO: SZ/DOBERSTEIN Jürgen Doberstein fühlt sich in der Vorbereitu­ng seines Kampfes in Miami schon wie ein Sieger.

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