WM-Debüt für männliche Nixen
Erstmals Mixed-Paare im Synchronschwimmen am Start – Scharfe Kritik von Gastgeber Russland
Das Entsetzen bei Russlands Sport-Traditionalisten ist groß: Zum ersten Mal werden bei einer Schwimm-WM im Synchronschwimmen auch Männer zu sehen sein – in gemischten Duetten. In dem Land mit seinen festgelegten Geschlechterrollen ist das ein handfester Tabubruch.
Kasan. Es ist ein umstrittenes, aber auch spannendes WM-Debüt: Erstmals treten auch Männer im Synchronschwimmen an, in gemischten Paaren. Aber es ist eine Revolution wider Willen. Zumindest für die auf ihre dominierenden Synchronschwimmerinnen so stolze russische Nation, die zuletzt 2009 einen WM-Titel verpasste.
Es sei eine „dumme“und „fehlerhafte“Entscheidung des Weltverbandes Fina, diese neue Disziplin einzuführen, schimpfte Sportminister Witali Mutko. „In der Geschichte des Schwimmsports hat es so etwas noch nicht gegeben. Aus meiner Sicht ist Synchronschwimmen eine Sportart nur für Frauen.“
Russische Sport-Kommentatoren beeilten sich zu betonen, dass es sich bei den „männlichen Nixen“um Männer mit einer „normalen sexuellen Orientierung“handele. Mit Homosexualität oder einem Wandel von Geschlechterrollen tut sich das Land traditionell schwer. Dass nun Männer in eine von Frauen geprägte Domäne vordringen dürfen, ist für das Riesenreich ein besonderer Tabubruch.
Olympiasiegerin Swetlana Romaschina kann der Entscheidung der Fina nichts Gutes abgewinnen. Sie sei zwar einmal mit dem prominenten US-amerikanischen Synchronschwimmer Bill May aufgetreten, aber