Die Opposition zeigt ihr Gesicht
Fans und Mitglieder des 1. FC Saarbrücken stellen ihr Konzept des „neuen FCS“vor
Seit Freitag, 16.36 Uhr, ist die Seite online. Unter www.unserfc.de präsentiert eine Gruppe um Horst Hinschberger ihr Konzept für einen neuen 1. FC Saarbrücken – mit dabei auch Ex-FCS-Profi Eugen Hach.
Saarbrücken. Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken kommt nicht zur Ruhe. Am Freitag stellte eine Gruppe von FCS-Mitgliedern und Fans eine Homepage ins Netz. Unter „unserfc.de“stellen sie Auszüge aus ihrem Konzept für einen neuen 1. FC Saarbrücken vor. Pinigate, zerstrittener Aufsichtsrat, das Abmelden der U 23-Mannschaft (wir berichteten über alles mehrfach) – den Machern der Internetseite blutete offenbar das FCS-Herz, als sie die Schlagzeilen lesen mussten. Auch daher ihr Vorstoß am Freitag.
„Wir haben uns oft getroffen und über die Probleme des FCS gesprochen – und wie man sie lösen kann“, sagt Michael Haubrich, Sprecher der sogenannten Oppositionsgruppe „UNSERFC“. Wobei er den Begriff „Opposition“nicht gerne hört. „Wir wollen mit allen Mitgliedern den Verein wieder nach vorne bringen“, sagt der diplomierte Fußball-Manager. Auch mit dem bisherigen Präsidium um Großsponsor Hartmut Ostermann. „Wir haben uns Anfang der Woche mit Teilen des Präsidiums getroffen. Die Gespräche waren offen gestaltet.“Ziel war es, sich nicht nur auszutauschen, sondern konzeptionell zusammenzufinden. „Wir hatten vereinbart, dass wir bis Freitag eine Rückmeldung bekommen“, sagt Haubrich. Die kam aber nicht. Daher habe sich „UNSERFC“dazu entschlossen, die Seite online zu stellen. Wohl auch mit dem Ziel, eine Neu- wahl des Aufsichtsrates zu organisieren, der das bereits auf der Seite veröffentlichte Wunschpräsidium der Gruppe satzungsgemäß wählen soll. Das sieht wie folgt aus: Das jetztige Aufsichtsratsmitglied Horst Hinschberger als Präsident, Ex-FCS-Profi Eugen Hach als Sportdirektor und Salvo Pinto (Betreiber dreier Indoor-Soccer-Hallen) als Schatzmeister.
Wie der Aufsichtsrat im Detail aussehen soll, darüber schweigt sich die Gruppe auf der Internetseite aus. Bewusst, wie Haubrich erklärt. Ob die Gruppe eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragen will, steht noch nicht fest. Auch über neue Sponsoren schweigt sich die Seite aus. Offenbar will die Gruppe noch nicht alle Karten auf den Tisch legen und sieht auch den gemeinsamen Weg mit dem jetzigen Präsidium nicht als verbaut an. Ostermann als Sponsor? Darauf gibt es keine Antwort. Dass Personen wie Aufsichtsratsmitglied Claude Burgard, der im „UNSERFC“-Team ist, und Hinschberger polarisieren, weiß auch Haubrich. „Aber letztlich entscheiden die Mitglieder darüber, wen sie in den Aufsichtsrat wählen.“Und damit entscheiden sie indirekt darüber, wen der Rat ins Präsidium bestellt.
Am Montag will die Gruppe auf einer Pressekonferenz näher auf ihr Konzept eingehen. Bereits an diesem Samstag ist ein Fantreffen angesetzt. Im Sitzungsraum 20 an der Hermann-Neuberger-Sportschule werden sich auf Einladung des Fanbeauftragten Peter Thielges neben dem Präsidium mit Hartmut Ostermann, Florian Kern und Schatzmeister Dieter Weller der Leiter der Lizenzspielerabteilung, Milan Sasic und Trainer Falko Götz den Fragen der Fans stellen. Da wird sicher auch „UNSERFC“Thema sein. Kern wollte am Freitag dazu nichts sagen. Und Ostermanns Sprecher Peter Müller teilte mit, dass sich der Präsident „zur gegebenen Zeit dazu äußern wird“.