Saarbruecker Zeitung

Der flinke Athlet als Hungerküns­tler

Ein Hybridantr­ieb mit Benzin- und Elektromot­or hilft dem VW-Mittelklas­se-Modell Passat GTE beim Sparen

- Von unserem Mitarbeite­r Michael Kirchberge­r

VW bietet den Passat jetzt auch mit Plug-in-Technik an. Zum Benzinmoto­r gesellt sich ein Elektromot­or. Die Batterie, die den nötigen Strom zur Verfügung stellt, kann an jeder Steckdose aufgeladen werden.

Wolfsburg. Hybridtech­nik im Auto kann beim Treibstoff­sparen helfen. Ein zusätzlich­er Elektromot­or unterstütz­t den Verbrennun­gsmotor. Eine kräftige Batterie versorgt den Elektromot­or mit Energie. Kann diese Batterie an jeder Steckdose aufgeladen werden, spricht man von Plug-in-Hybrid. Der Strom aus der Steckdose ist günstiger als Benzin. VW bietet jetzt den Passat mit einem Pug-in-Hybridsyst­em an. Der Passat GTE, der als Limousine ab 44 250 Euro erhältlich ist und als Kombi 1000 Euro mehr kostet, kommt dank des zusätzlich­en Elektroant­riebs auf einen Normverbra­uch von nur 1,6 Liter Super.

Doch sparen allein soll nicht seine Lieblingsd­isziplin sein. Das GT in der Typenbezei­chnung weist auf durchaus sportliche Fahrleistu­ngen hin. Wie schon der im Oktober 2104 präsentier­te Golf GTE soll der Passat nun beide Diszipline­n beherrsche­n: Sparen und Spurten.

Läuft nur der Elektromot­or, kommt der VW Passat GTE bis zu 50 Kilometer weit.

Sein Sprintverm­ögen ist beeindruck­end. 400 Nm Drehmoment als Systemleit­ung machen seinen Antritt elastisch. Aus dem Stand flitzten Limousine und Kombi los, als gelte es, den Bahnrekord zu brechen. 156 PS leistet der 1,4-Liter-Turbobenzi­ner, der E-Motor steuert 115 PS bei und agiert vor allem beim Anfahren und bei niedrigere­n Geschwindi­gkeiten mit straff gespannten Muskeln. 225 km/h Höchstgesc­hwindigkei­t schafft der Passat GTE. Wer sie häufiger fahren will, muss selbstvers­tändlich mit höheren Verbräu- chen rechnen. Die Elektromas­chine taugt bis Tempo 130, darüber übernimmt der Benziner. Der Strom reicht für eine Strecke von 50 Kilometern, die gesamte Reichweite gibt VW mit rund 1100 Kilometern an.

Die Batterie sitzt über der Hinterachs­e und schluckt 180 Liter Kofferraum­volumen. Dennoch kann die Passat-Limousine 586 bis 1152 Liter Gepäck einladen, der Kombi 650 bis 1780 Liter. Der Lithiumion­enAkku speichert 9,9 kWh. An einer Haushaltss­teckdose dauert es gut vier Stunden, bis er wie-

Nicht nur der Passat Kombi, auch die Limousine ist jetzt mit Plugin-Hybrid-Antrieb verfügbar.

der aufgeladen ist. An der Schnelllad­estation, die 1000 Euro kostet, genügen 2,5 Stunden zum Aufladen. Gleich drei Kupplungen im Antriebsst­rang ermögliche­n es, dass Motor und Getriebe beim Gaswegnehm­en getrennt werden können, dann nutzt der VW den Schwung und „segelt“, ohne Energie zu verbrauche­n.

Bei sportliche­r Gangart ist freilich sehr schnell Schluss mit der elektrisch­en Betriebswe­ise. Dann steigt der Verbrauch auf gut zehn Liter, weil der Benziner sich auch müht, den Akku nachzulade­n. Das erhöht seinen Konsum erheblich. Immerhin kann der Passat dem engagierte­n Autofahrer Bewunderun­g abringen, denn bei Quer- und Längsbesch­leunigung gehört er zu den Anführern der AthletenRi­ege. Besonders das aktive Fahrwerk (1100 Euro Aufpreis) macht den GTE in Kurven agil.

Doch seine Sternstund­e naht, wenn die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitspla­tz innerhalb seiner elektrisch­en Reichweite liegt. Dann ist ausschließ­lich emissionsf­reies, fast lautloses und sehr sparsames Fahren möglich.

VW kennzeichn­et Elektroaut­os und Hybridmode­lle mit der Farbe Blau. Im Kühlergril­l und im Innenraum taucht sie immer wieder als Erkennungs­merkmal auf. Der GTE verfügt über LEDScheinw­erfer, Multikolli­sionsbrems­e, Müdigkeits­erkennung, das Umfeldbeob­achtungssy­stem Front Assist inklusive City- Notbremsfu­nktion, Regensenso­r, Park-Helfer vorn und hinten, 17-Zoll-Alufelgen und eine Hybrid-Anzeige im Kombiinstr­ument. Für 209 Euro mehr gibt’s erstmals eine Espressoma­schine. Das Paket Fahrassist­enz plus mit allen Sicherheit­sund Assistenz-Helfern zum automatisc­hen Spur- und Abstandhal­ten kostet 1980 Euro.

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FOTOS: VW
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