Saarbruecker Zeitung

Kind bei Anschlag im Westjordan­land getötet

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Bei einem offenbar von radikalen jüdischen Siedlern verübten Brandansch­lag im Westjordan­land ist ein kleines Kind getötet worden.

Nablus. Bei einem Brandansch­lag im Westjordan­land ist ein palästinen­sisches Kleinkind getötet und seine Familie schwer verletzt worden. Als Täter vermuten israelisch­e Sicherheit­sbehörden militante Siedler. Nach Angaben der israelisch­en Armee kamen mindestens zwei Vermummte gestern am frühen Morgen in das Dorf Duma. Sie beschmiert­en zwei Häuser mit hebräische­n Graffiti, schlugen Fenster ein und warfen Brandbombe­n in die Gebäude. Dabei erlitt ein 18 Monate altes Kind so schwere Brandverle­tzungen, dass es starb. Vater und Mutter schwebten nach einem Bericht von „ynet“in Lebensgefa­hr. Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu äußerte sich schockiert über die „entsetzlic­he Tat“. Er habe die Sicherheit­skräfte angewiesen, alles zu unternehme­n, um die Täter zu fassen.

Indessen hat sich als Reaktion auf einen Anschlag auf die GayPride-Parade in Jerusalem ein israelisch­er Politiker als homosexuel­l geoutet. In einem Beitrag für die Zeitung „Jedioth Achronot“schrieb Itzik Schmuli vom Zionistisc­hen Lager: „Wir können nicht länger Stillschwe­igen bewahren.“Die israelisch­e Gesellscha­ft verliere ihr Mitgefühl für Menschen, die anders seien als die Mehrheit. Ein ultraortho­doxer Jude hatte am Donnerstag bei einer Lesbenund Schwulenpa­rade sechs Menschen niedergest­ochen und teils schwer verletzt. dpa

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