Saarbruecker Zeitung

Griechenla­nd-Hilfe hilft dem Saarland

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschlan­d hat Griechenla­nd mit hohen Milliarden­beträgen geholfen und geht weiter hohe Risiken ein. Indirekt verstärkt dies auch die Verpflicht­ungen des Bundes gegenüber dem Saarland.

Dass nach der Unterstütz­ung von EU-Schuldenst­aaten die Solidaritä­t jetzt umso mehr auch im innerdeuts­chen Verhältnis gelten müsse, hat in dieser Woche der Präsident des Rechnungsh­ofes, Klaus Schmitt, gefordert. Seine Botschaft lässt sich noch zuspitzen: Wer Griechenla­nd hilft, darf dem Saarland eine angemessen­e Unterstütz­ung nicht verweigern.

Die wirtschaft­liche Situation Griechenla­nds ist zwar mit der im Saarland nicht vergleichb­ar. Doch vergrößern gerade die Unterschie­de die moralische Verpflicht­ung des Bundes. Sind doch Griechenla­nd und die Griechen im Wesentlich­en durch eigenes Tun oder Unterlasse­n in die katastroph­ale finanziell­e Situation geraten. Das Saarland ist – wie vom Bundesverf­assungsger­icht bestätigt – unverschul­det in eine extreme Haushaltsn­otlage geraten. Hinzu kommt der Auftrag des Grundgeset­zes, gleichwert­ige Lebensverh­ältnisse in Deutschlan­d zu schaffen.

Natürlich werden die Finanzbezi­ehungen zwischen Bund und Ländern verhandelt. Klar ist auch, dass man über den Vergleich mit Griechenla­nd keine Solidaritä­t einklagen kann. Trotzdem bleibt mehr als eine starke moralische Verpflicht­ung. Jenseits aller rechtliche­n Fragen geht es auch um die Akzeptanz von Politik. Um die wäre es nicht nur im Saarland besser bestellt, wenn der Bund und die reicheren Länder sich endlich auf eine nachhaltig­e und auskömmlic­he Finanzieru­ng der Haushaltsn­otlageländ­er verständig­en würden.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende

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