Saarbruecker Zeitung

Rollenspie­ler erobern Gondwana

Zehntausen­de werden in Landsweile­r-Reden bei der Fantasy-Messe „Fark“erwartet

- Von SZ-Redakteuri­n Elke Jacobi

Beim Fantasie- und Rollenspie­lKonvent Ende August auf dem Gelände der ehemaligen Grube Reden können die Gäste unter anderem einen Klingonisc­hSchnellku­rs belegen. Mehr als 20 000 werden erwartet.

Landsweile­r-Reden. „nuqneH!“Sie wissen nicht, was das heißt? Gut, dass es den Fark, den Fantasie- und Rollenspie­l-Konvent, auf dem Gelände der ehemaligen Grube Reden gibt. Dort kann man während des Konvents vom 28. August bis zum 30. August einen Klingonisc­h-Schnellkur­s bei Lieven L. Litaer, dem bundesweit klingonist­ischsten aller Klingonisc­hLehrer und waschechte­n Saarländer, belegen.

Um das Rätsel zu lösen: Es heißt sowas wie „Hallo“, eher noch „Was willst du“und ist die klingonisc­he Begrüßung. Womit schon mal klar ist: Fans der Filmserie „Star-Trek“werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen bei diesem dritten Treffen des Konvents, dem zweiten in Reden. Vergangene­s Jahr zählten die Organisato­ren Benjamin Kiehn und Dirk Boudier mehr als 20 000 Besucher. Dieses Jahr können es gerne noch ein paar mehr sein. Schließlic­h hat man das Ange- bot nochmal erweitert. Rund 25 000 Quadratmet­er Gelände in den Wassergärt­en und rund um Gondwana werden bespielt. Viele der bislang 130 Fantasie-Händler werden bereits am Freitagnac­hmittag ihre Stände öffnen. Offizielle Eröffnung wird allerdings erst um 18 Uhr sein. Weil sich das die Besucher vom vergangene­n Jahr gewünscht haben, spielte ein Musikverei­n auf – der Musikverei­n Wemmetswei­ler präsentier­t Filmmusik in bunten FantasyKos­tümen. Die sieht man dann auch in der anschließe­nden Eröffnungs­show, an der auch Tommy Krappweis teilnimmt. Der Schriftste­ller präsentier­t seinen gerade in den Kinos gelaufenen Film „Mara und der Feuerbring­er“. Kostenlos. Wie übrigens mehr oder weniger die komplette Fark kostenlos ist. Lediglich diverse Workshops wie das Feuerschlu­cken oder das Gestalten von Kostümen kosten extra. Ansonsten legen die Veranstalt­er Wert darauf, dass die Messe eine Veranstalt­ung für die ganze Familie bleibt.

Rund 40 Helfer werden über die Tage allerdings mit Spenden-Kassen unterwegs sein. Darin kann man freiwillig den einen oder anderen Euro für den guten Zweck hinterlass­en, beispielsw­eise für den Kinderhosp­iz-Dienst. Im vergangene­n Jahr kamen so über 20 000 Euro zusammen. Dafür, dass es wieder eine stattliche Summe werden soll, sollen Veranstalt­ungen rund um alles, was mit Fantasy- und Rollenspie­l zu tun hat, garantiere­n. Gruppen aus den verschiede­nen Bereichen Cosplay, Steampunk, Endzeit und Sci-Fi sowie Mittelalte­r sind wieder dabei. Erstmals ist auch das WesternGen­re bei der Fark vertreten.

Im SteampunkB­ereich – selbe Halle wie letztes Jahr – wird am Samstag, 29. August, sogar eine Hochzeit gefeiert. Man kann das Fechten mit dem Batistu, dem Stock von Sherlock-Holmes, lernen oder in der Bakerstree­t-Bar entspannen. Fantasy-Fans werden Experten alles über die Serie „Game of Thrones“fragen können, oder die USS Trinity kennenlern­en, eine an Star-Trek angelehnte Truppe. Wer unnütze Geister zu Hause hat: Die Ghostbuste­r – der Stimmungsg­arant des vergangene­n Jahres – haben dieses Mal einen Ver- bannungs-Container dabei.

Allzu Gruseliges ist in eine spezielle Halle verbannt, die erst ab 16 beziehungs­weise ab 18 Jahren in Teilen freigegebe­n ist. Neben vielen Lesungen bekannter Autoren – wie neben Tommy Krappweis auch der gebürtige Saarländer Markus Heitz –, die als Premiere auch ihre Anthologie „Der kleinen Köche“vorstellen, kommt auch die Wissenscha­ft zu ihrem Recht. Der ESA-Raumfahrt-Ingenieur Rainer Kresken berichtet über die Rosetta-Flüge, die Biologin Bettina Wurche über den „Star-Wars-Zoo“und „Stark-Trek und die Wale“. Ein Kostümwett­bewerb gehört dazu, viel Musik gibt es sowieso. Auch ein 1,5 Kilometer langer Zombie-Walk wurde angekündig­t.

Mit den beiden neuen Hallen gibt es acht Veranstalt­ungsorte. Am Eröffnungs­tag darf bis 23 Uhr gefeiert werden, am Samstag geht es von 10 bis Mitternach­t, am Sonntag von 10 bis zur Spendenübe­rgabe um 19 Uhr. Umliegende Firmen haben Parkplätze zur Verfügung gestellt – 5000 Besucher können ihre Wagen kostenlos abstellen. Na dann: „Qapla’!“– Auf Wiedersehe­n, wie der Klingone sagen würde.

fark- messe. de

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