Jetzt ist der „große Bruder“dran
Beckenschwimmer greifen bei der WM in Russland ins Geschehen ein – Drei deutsche Medaillenkandidaten
An die Misserfolge von Olympia 2012 und der WM 2013 wurden die deutschen Schwimmer oft genug erinnert. Über ihre Ziele ist alles gesagt – jetzt wollen Paul Biedermann & Co. endlich wieder vom Startblock springen.
Kasan. Als der Chef-Bundestrainer Henning Lambertz mit den Zielen, Vorgaben und letzten Lageberichten fertig war, gab es von einem Trio in der hintersten Reihe Applaus. Äußerlich zeigten sich Paul Biedermann & Co. noch gelöst, innerlich brennen aber alle in der Mannschaft um den Weltjahresbesten auf die WM-Starts. „Nach den Freiwasserschwimmern oder den Springern möchte man jetzt endlich selber ins Wettkampfgeschehen einsteigen“, erklärte Biedermann, der Doppel-Weltmeister von 2009, vor seiner voraussichtlich letzten WM. An diesem Sonntag geht es für ihn mit der Staffel über 4 x 100 Meter Freistil los.
Ein Jahr vor Olympia ist Biedermann neben Europameister Marco Koch und Schmetterling-Ass Franziska Hentke, dem besagten Trio, die größte deutsche Medaillenhoffnung bei den Titelkämpfen in Kasan. Mit zwei bis vier Mal Edelmetall sollen sich die deutschen Beckenschwimmer dekorieren. Dazu sollen etwa ein Drittel der Starter die Zeiten von den deutschen Meisterschaften verbessern. „Die Mannschaft ist entscheidend“, erklärte Lambertz am Freitag. Vor zwei Jahren glückte das Zeitverbesserungsvorhaben nur bei sieben von 41 Einzelstarts – anvisiert waren damals 60 bis 70 Prozent. In Kasan sollen jetzt auch möglichst viele Staffeln OlympiaPlätze buchen – eine Platzierung unter den besten Zwölf ist dazu gefordert.