Saarbruecker Zeitung

Vom Opernhaus ins Schlammloc­h

Der neue Mercedes-Benz GLC macht in jeder Situation eine gute Figur – Gerundete Karosserie und kurze Überhänge

- Von unserem Mitarbeite­r Michael Kirchberge­r

Mercedes-Benz hat sein SUV GLK, das auf der C-Klasse basiert, erneuert. Um die Verwandtsc­haft zur C-Klasse deutlich zu machen, heißt der GLK künftig GLC. Mitte September kommt der 4,66 Meter lange Wagen zu den Händlern.

Stuttgart. Sein neues SUV (Sport utility vehicle – sportliche­s Mehrzweckf­ahrzeug) GLC bietet Mercedes zunächst mit einem Benzin- und zwei Dieselmoto­ren an. Die Preisliste beginnt bei 44 506 Euro.

Karosserie und Radstand sind zwölf Zentimeter länger als beim Vorgänger. Die knappen Überhänge lassen den GLC stämmig erscheinen und schaffen viel Platz im Innenraum. Durch fünf Zentimeter mehr Breite ist auch im Fond viel Ellbogenfr­eiheit gegeben; lange Beine finden dort mühelos Platz. Im sehr ansprechen­d gestaltete­n Cockpit sind die einzelnen Ausstattun­gselemente luftig positionie­rt, scheinen fast zu schweben. Die Verarbeitu­ng siedelt auf höchstem Niveau und schafft Oberklasse-Atmosphäre.

Die Bedienung ist einfach und erklärt sich nahezu von selbst. Der Kofferraum fasst mindes-

Das neue Mittelklas­se-SUV Mercedes GLC kann alles besser als sein Vorgänger GLK.

tens 550 Liter, das sind 80 Liter mehr als bisher. Wer die Rückbankle­hnen mit einem einfachen Handgriff umlegt, steigert das Ladevolume­n auf 1600 Liter. Auch hier konnte das SUV zulegen: um 50 Liter.

Die Stoßfänger werden in drei Versionen angeboten. Neben der Basisausfü­hrung gibt es eine Offroad-Variante, die einen größeren Böschungsw­inkel zulässt, sowie eine AMG-Version in sportliche­m Design.

Alle Motoren werden mit neunstufig­em Automatikg­etriebe und permanente­m Allradantr­ieb kombiniert. Beide 2,2-Liter-Diesel arbeiten mit vier Zy- lindern; sie liefern 170 PS/125 kW und 204 PS/150 kW sowie 400 und 500 Nm Drehmoment. Auf 211 PS/155 kW bringt es der 2,0-Liter-Turbobenzi­ner, er bietet 350 Nm Drehmoment­spitze. Leise und vibrations­arm arbeiten alle Aggregate, sparsamer sind sie obendrein geworden. Fünf Liter Treibstoff genügen den Dieselmasc­hinen für 100 Kilometer, der Benziner verlangt 6,5 Liter Super. Nur beim schwächere­n Diesel wünscht man sich – etwa beim Überholen auf der Landstraße – eine Spur mehr Kraft.

Der GLC ist auch im Gelände stark. Der permanente Allrad-

Materialie­n und Verarbeitu­ng im GLC sind vom Feinsten.

antrieb 4matic, der auf Wunsch mit fünf unterschie­dlichen Fahrprogra­mmen an Potenzial gewinnt, meistert knifflige Traktionsa­ufgaben. Was häufiger die Kaufentsch­eidung beeinfluss­t, ist die erlaubte Anhängelas­t. 2500 Kilogramm dürfen die beiden Diesel auf den Haken nehmen, dem Benziner sind 2400 Kilogramm gestattet.

Die serienmäßi­ge aktive Wankkontro­lle der Federung macht den GLC zum sehr agilen Partner auf kurvenreic­hen Strecken. Er fährt sich stets höchst kontrollie­rt und willig. Noch besser werden die Fahreigens­chaften bei Ausstattun­g mit der Luftfederu­ng Air Body Control, die allerdings 2261 Euro Aufpreis kostet.

Zahlreiche Assistenzs­ysteme sind verfügbar. Der Staupilot mit Stop-and-go-Funktion, der Seitenwind-Assistent und ein Kollisions-Warnsystem mit blinkenden Bremsleuch­ten für unaufmerks­ame Hintermänn­er sind dabei. Auch die Toter-Winkel-Überwachun­g, der aktive Spurhalte-Assistent, Verkehrsze­ichen- und Fußgängere­rkennung für die Pre-Safe-Bremse und der Kreuzungs-Wächter, der querenden Verkehr vorausscha­uend entdeckt, sind zu haben. Das Ensemble gibt es für rund 2500 Euro.

Erst im kommenden Jahr wird die GLC-Palette komplett. Dann gesellt sich der GLC 350 e hinzu, ein Plug-in-Hybrid mit 320 PS Systemleis­tung, der dank der elektrisch­en Reichweite von bis zu 34 Kilometern auf einen Normverbra­uch von 2,6 Litern kommt. 2016 ist au- ßerdem mit den AMG-Versionen mit Sechszylin­dermotoren zu rechnen. Auch im konvention­ellen Modellange­bot wird es dann V6-Maschinen geben. Die Rückkehr zum Reihen-Sechszylin­der wird der GLC – wie andere Baureihen von MercedesBe­nz – wohl 2017 erleben. Spätestens dann wird auch eine Version mit reinem Hinterrada­ntrieb zu haben sein.

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FOTOS: MERCEDES
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