Willy Brandt dreht sich im Grabe herum Arbeitgeber haben eine seltsame Sicht
Zum Leserbrief Sozialdemokraten sitzen in der Falle” von Gerhard Beck (SZ vom 29. Juli)
Willy Brandt würde sich im Grabe umdrehen. Warum? Torsten Albig (SPD), dieser Polit-Zwerg Alberich aus Schleswig-Holstein, erklärt allen Ernstes die Rauten- Queen und Bundesmutti Angela Merkel (CDU) für unschlagbar, so dass die alte Dame SPD für die Bundestagswahl 2017 erst gar keinen Kanzlerkandidaten aufstellen muss. Prima, dann brauchen wir 2017 auch nicht wählen gehen. Angela Merkel wäre eine unfehlbare Päpstin. Die Euro-Sado-Masochistin von Europa, Griechenland und Deutschland? Mitnichten. Albigs Bekenntnis ist lediglich das Armutszeugnis der SPD, die sich einfach nicht profilieren kann. Sie braucht endlich ein Parteiprogramm, das wirklich für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Kapitalismus mit menschlichem Antlitz steht.
Zum Artikel „Arbeitgeber fordern Ende des Acht-Stunden-Tages“(SZ vom 24. Juli) und Leserbriefen
Es ist wahr: Die Arbeitswelt unterliegt ständig Veränderungen, eine Anpassung des Arbeitszeitgesetzes wäre daher durchaus sinnvoll und notwendig. Nur in eine ganz andere Richtung, als die Arbeitgeber es fordern. Nach einer Studie der Europäischen Union (EU) aus dem Jahr 2014 ist in keinem Land der Euro-Zone der Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit so groß wie in der Bundesrepublik Deutschland. Durch eine ständige Erreichbarkeit wird dieser Trend noch bestärkt. Und nur jede zweite Überstunde wird bezahlt. Darauf sollten die „flexiblen“Arbeitgeber erst einmal reagieren und für die Arbeitnehmer erträgliche Lösungen anbieten, statt nur ihre Interessen ohne Rücksicht zu sehen. Dr. M Schneider, Saarbrücken