Auch der Wille zu Sportleistungen zählt
Zum Artikel „Piratenfraktion will Sportnoten in Schulen abschaffen“(SZ-Ausgabe vom 31. Juli)
Leider scheint Jasmin Maurer von den Piraten in ihrer Schulzeit mit Sportlehrerinnen oder -lehrern schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, sonst könnte ich ihre Initiative zur Abschaffung der Sportnoten nicht verstehen. Eine verantwortungsvolle Lehrkraft, die sich an das Cur- riculum hält, wird nie eine Zeugnisnote nur aufgrund einer Weitsprungleistung erteilen, sondern pädagogische Gesichtspunkte wie ungünstige körperliche Voraussetzungen, aber auch Einsatzwillen in die Note einfließen lassen. Körperliche Eignung wie Größe oder Gewicht spielt im Hochleistungssport ja eine große Rolle, aber nicht unbedingt im Schulsport. Auch gibt es Sportarten, in denen Kinder oder Jugendliche mit kürzeren Extremitäten Vorteile haben wie im Geräteturnen. Ich empfehle die Lektüre des Curriculums, bevor man abwertenden Äußerungen zu Sportnoten macht. Günter Pöhland, Saarlouis
Sehr geehrter Herr Pöhland,
volle Zustimmung! Vor dieser albernen Forderung hätte die Piratenpartei bloß ein einziges Mal mit einem Experten reden sollen, etwa dem Präsidenten des Deutschen Sportlehrerverbandes im Saarland, Georg Wydra. Er hat ja dieser Tage in der SZ erklärt, dass sich die Notengebung im Sportunterricht immer auch an der relativen Leistung orientiert, also etwa den unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen. Man würde sich wünschen, dass die Piraten, die durch einen glücklichen Zufall im Landtag sitzen, irgendwann auch einmal etwas halbwegs Substanzielles zur Zukunft unseres Landes beizutragen hätten. Ihr Thomas Schäfer
Steffen Ruth, Reinheim