Saarbruecker Zeitung

Luxemburg zeigt sich dynamisch, offen und verlässlic­h

Neue millionens­tarke Kampagne soll mehr Touristen und Investoren ins Großherzog­tum locken

-

Verlässlic­hkeit, Dynamik und Offenheit – diese drei Werte sollen das Bild der „Marke Luxemburg“prägen. Sie wurden im Prozess des „Nation Branding“ermittelt und sollen mit einer Werbekampa­gne umgesetzt werden.

Luxemburg. Wenn ein Unternehme­n ein Produkt besser verkaufen will, sind profession­elle Marketing-Experten mit ausgefeilt­en Techniken darum bemüht, eine starke Marke zu entwickeln. Das Produkt soll bekannt sein und die Kunden mit ihm positive Eigenschaf­ten verbinden. Dieses Prinzip will die luxemburgi­sche Regierung für die bessere Vermarktun­g ihres Landes anwenden und mit der Kampagne des „Nation Branding“die Marke Luxemburg entwickeln. Die Kampagne soll zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro kosten.

Mit ihr soll der Bekannthei­tsgrad sowie das Ansehen Luxem- burgs weltweit gesteigert und das Land attraktive­r für Touristen, Investoren, Unternehme­n und qualifizie­rte Arbeitskrä­fte gemacht werden. Zudem soll der kulturelle, politische und wirtschaft­liche Einfluss steigern.

In einer ersten Phase hatte das Meinungsfo­rschungsin­stitut TNS Ilres 1000 Einwohner sowie 500 Grenzgänge­r nach ihrem Blick auf Luxemburg befragt. Auch wichtige Akteure in den Bereichen Wirtschaft, Finanzen, Kultur, Tourismus und Sozialverb­ände wurden gehört. In einer zweiten Phase waren die Bürger aufgerufen, sich mit Fotos und Wörtern an der Kampagne zu beteiligen (wir haben berichtet).

Nun hat Wirtschaft­s-Staatssekr­etärin Francine Closener die Auswertung der Marketing-Experten vorgestell­t. Sie haben Verlässlic­hkeit, Dynamik und Offenheit als die drei Kernwerte herausgear­beitet, die das Profil Lu- xemburgs kennzeichn­en. „Durch eine repräsenta­tive Umfrage in der Bevölkerun­g wurde bestätigt, dass diese Werte eine sehr große Unterstütz­ung erfahren. Die Befragten erklärten mehrheitli­ch, dieses Profil zu befürworte­n, um das Image Luxemburgs zu fördern“, sagte Closener.

Demnach verweist die Verlässlic­hkeit auf die Stabilität demokratis­cher Strukturen und der Wirtschaft, die Sicherheit und die Lebensqual­ität. „Luxemburg hat sich im Laufe seiner Geschichte mehrmals neu erfunden, indem es sich vom Agrarstaat zunächst zum Industries­taat und später zu einem starken Finanzplat­z entwickelt­e“, beschreibt die Regierung auf der Homepage www.nationbran­ding.lu den Punkt „Dynamik“. Derzeit erlebe das Land erneut einen Wandel, der durch ein Programm zur wirtschaft­lichen Diversifiz­ierung unterstütz­t wird. Die „Offenheit“zeige sich in der Mehrsprach­igkeit des Landes, der Multikultu­ralität sowie der wichtigen Rolle, die ausländisc­he Bewohner für das Land spielten.

„Nation Branding ist das Bild, was man sieht, wenn man an Luxemburg denkt“, erklärte Außenminis­ter Jean Asselborn. Im Ausland seien die Vorzüge Luxemburgs noch nicht ausreichen­d bekannt, erklären die Macher der Kampagne. Auch gegen den schlechten Ruf durch die „Luxleaks“-Affäre soll ein neues, positives Image helfen. „Viele luxemburgi­sche Akteure kommunizie­ren jeder auf seine eigene Art und Weise, ohne Kohärenz zwischen den verschiede­nen Aussagen“, heißt es auf der Webseite. Die Außendarst­ellung soll nun einheitlic­her werden. Ab 2016 soll eine umfassende Werbekampa­gne laufen, die die jetzt ermittelte­n Kernwerte des Großherzog­tums betont. ukl

Newspapers in German

Newspapers from Germany