Graffiti als Schutz gegen Graffiti
Entwicklung des Quartiers Eurobahnhof soll bis 2018 abgeschlossen sein
Gestern hat die Stiftung Demokratie Saar ihr neues Schulungsund Verwaltungsgebäude hinter dem Hauptbahnhof bezogen. Der international beachtete Saarbrücker Künstler Reso hat die Wand gestaltet.
Saarbrücken. Die „Urban Art“, sagt Reso, „hat ihren Weg in die Galerien gefunden.“Seine allemal. Der Mann aus Saarbrücken ist weltweit gefragt. Deshalb sei er froh, mal wieder mit Spraydosen etwas „auf der Straße“, da wo seine Kunst ihre Wurzeln hat, machen zu können. Und wenn man ihm dann auch noch eine acht Meter ho- he und 18 Meter breite Wand zur Verfügung stellt – perfekt.
Die Stiftung Demokratie Saar hat Reso die Wand nicht nur aus Liebe zur Kunst angeboten – und das Kunstwerk, das dort gerade entsteht gut bezahlt. Man wolle durch das Graffiti eines Profis verhindern, dass weniger künstlerisch begabte Sprüher die Wand verdrecken, erklärte der Stiftungsvorsitzende Friedel Läpple.
Innerhalb von 13 Monaten hat die OBG Hochbau die „politische Akademie“gebaut. Kosten: rund fünf Millionen Euro. Einen „Premium-Standort“nennt der Vorsitzende der Geschäftsführung der OBG- Gruppe, Jürgen Raber, das Quartier Eurobahnhof. Eine Einschät- zung, die Jürgen Schäfer, der Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft GIU, die das Gelände betreut, bestätigt. Bis Ende 2017, spätestens jedoch 2018 soll das ganze Areal zwischen Hauptbahnhof und Rodenhof bebaut sein. Die GIU selbst baue für den Regionalverband ein neues Jugend- und Sozialamt. Eine weitere Fläche werde für ein Unternehmen aus der IT-Branche entwickelt. Und als letztes Gebäude werde dann die neue Zentrale der Krankenkasse IKK Südwest fertiggestellt.
Dass weitere Graffiti folgen, ist dabei nicht ausgeschlossen. Das Konzept hat sich bewährt: Gebäude mit Graffiti gegen Graffiti zu schützen.