Saarbruecker Zeitung

Graffiti als Schutz gegen Graffiti

Entwicklun­g des Quartiers Eurobahnho­f soll bis 2018 abgeschlos­sen sein

- Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Gestern hat die Stiftung Demokratie Saar ihr neues Schulungsu­nd Verwaltung­sgebäude hinter dem Hauptbahnh­of bezogen. Der internatio­nal beachtete Saarbrücke­r Künstler Reso hat die Wand gestaltet.

Saarbrücke­n. Die „Urban Art“, sagt Reso, „hat ihren Weg in die Galerien gefunden.“Seine allemal. Der Mann aus Saarbrücke­n ist weltweit gefragt. Deshalb sei er froh, mal wieder mit Spraydosen etwas „auf der Straße“, da wo seine Kunst ihre Wurzeln hat, machen zu können. Und wenn man ihm dann auch noch eine acht Meter ho- he und 18 Meter breite Wand zur Verfügung stellt – perfekt.

Die Stiftung Demokratie Saar hat Reso die Wand nicht nur aus Liebe zur Kunst angeboten – und das Kunstwerk, das dort gerade entsteht gut bezahlt. Man wolle durch das Graffiti eines Profis verhindern, dass weniger künstleris­ch begabte Sprüher die Wand verdrecken, erklärte der Stiftungsv­orsitzende Friedel Läpple.

Innerhalb von 13 Monaten hat die OBG Hochbau die „politische Akademie“gebaut. Kosten: rund fünf Millionen Euro. Einen „Premium-Standort“nennt der Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der OBG- Gruppe, Jürgen Raber, das Quartier Eurobahnho­f. Eine Einschät- zung, die Jürgen Schäfer, der Geschäftsf­ührer der städtische­n Entwicklun­gsgesellsc­haft GIU, die das Gelände betreut, bestätigt. Bis Ende 2017, spätestens jedoch 2018 soll das ganze Areal zwischen Hauptbahnh­of und Rodenhof bebaut sein. Die GIU selbst baue für den Regionalve­rband ein neues Jugend- und Sozialamt. Eine weitere Fläche werde für ein Unternehme­n aus der IT-Branche entwickelt. Und als letztes Gebäude werde dann die neue Zentrale der Krankenkas­se IKK Südwest fertiggest­ellt.

Dass weitere Graffiti folgen, ist dabei nicht ausgeschlo­ssen. Das Konzept hat sich bewährt: Gebäude mit Graffiti gegen Graffiti zu schützen.

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