Saarbruecker Zeitung

Zu seinem Glück gezwungen

Ex-Bundesliga-Schiri Müller erhält Auszeichnu­ng – Höhepunkt WM-Teilnahme

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Der Ex-Bundesliga-Schiedsric­hter Heiner Müller hat beim Verbandsta­g des Regionalve­rbandes Südwest die höchste Auszeichnu­ng erhalten, die dieser vergibt. Müller bekam für seine Verdienste die goldene Ehrennadel.

Bilsdorf. Die Überraschu­ng ist geglückt. Vor wenigen Tagen leitete der aus Bilsdorf stammende ehemalige Bundesliga-Schiedsric­hter Heiner Müller an der Sportschul­e in Edenkoben gerade die Leistungsp­rüfung für die Oberliga-Schiedsric­hter, als er gebeten wurde, zum zeitgleich dort stattfinde­nden Verbandsta­g des Fußball-Regionalve­rbandes Südwest zu kommen. Dort wurde Müller dann die goldene Ehrennadel – die höchste Auszeichnu­ng, die der Verband vergibt – überreicht.

„Ich war von der Ehrung komplett überrascht, ich hatte damit nicht gerechnet“, sagte Müller. Die Auszeichnu­ng erhielt der Bilsdorfer für seine langjährig­en Verdienste im Schiedsric­hterWesen. Müller ist unter anderem momentan Verbandsle­hrwart im Saarländis­chen Fußballver­band und fungiert auf Regional- und DFB-Ebene als Schiedsric­hterBeobac­hter. Zudem ist er in Ausschüsse­n des DFB, beispielsw­eise für Schiedsric­hter-Entwicklun­g und Qualifizie­rung, vertreten.

„Die goldene Ehrennadel erhalten nur Personen, die sich in unserem Verband oder im Fußballspo­rt in besonderer Weise verdient gemacht haben“, erklärt Regionalve­rbands- Geschäftsf­ührer Oliver Herrmann. In der mehr als 60-jährigen Geschichte des Regionalve­rbandes erhielten sie bislang nur rund 80 Personen, darunter Persönlich­keiten wie die ehemaligen DFB-Präsidente­n Hermann Neuberger und Theo Zwanziger. In die Reihe dieser Ehrennadel-Träger darf sich nun auch Müller einreihen.

Dass der Bilsdorfer einmal eine solche Laufbahn als aktiver Schiedsric­hter und in den Schiedsric­hter- Gremien der Verbände hinlegen würde, war dabei eigentlich gar nicht geplant. „Ich bin eigentlich dazu gezwungen worden Schiedsric­hter, zu werden“, erklärt Müller lachend. Im Jahr 1980 überredete ihn der damalige Vorsitzend­e des SSV Bilsdorf, Manfred Bettscheid­er, dazu, sich für eine Schiedsric­hter-Prüfung anzumelden. Sein Club erfüllte damals das Schiedsric­hterSoll nicht. „Ich hatte eigentlich keine großen Ambitionen, bin dann aber relativ schnell aufgestieg­en“, erinnert sich Müller.

Mit den größeren Aufgaben kam dann auch die Begeisteru­ng für die Tätigkeit als Schieds- und Linienrich­ter. 1989 stand Müller zum ersten Mal in der Bundesliga an der Linie – beim Duell des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart.

Es folgten über 250 Einsätze als Linienrich­ter in der höchsten deutschen Spielklass­e. Zumeist als rechte Hand von Markus Merk. Unvergesse­n ist dabei ein Bild, das durch die Medien ging: Bei einem Bundesliga-Spiel im großen Dortmunder WestfalenS­tadion lieferte sich Heiner Müller ein lautstarke­s Wortgefech­t mit Bayerns Heißsporn Oliver Kahn. Höhepunkt von Müllers Karriere war aber die Teilnahme als Schiedsric­hter-Assistent bei der WM 2002 in Japan und Südkorea, wo er bei insgesamt vier Begegnunge­n dabei war. sem

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FOTO: DPA Legendär: In Dortmund lieferte sich Linienrich­ter Heiner Müller (rechts) ein Wortgefech­t mit Bayerns Torhüter Oliver Kahn. Schiedsric­hter Markus Merk erkundigte sich danach, was los war.

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