Festival von Locarno: Stars, Frauenpower und Sozialkritik
Starke Frauen und gesellschaftskritische Dramen dominieren das Filmfestival Locarno. Anspruchsvolles und Unterhaltsames hält sich die Waage. Im Wettbewerb bekam die mexikanisch-deutsche Ko-Produktion „Ich verspreche Anarchie“viel Aufmerksamkeit.
Locarno. Hollywood- Glamour am Lago Maggiore – das 68. Internationale Filmfestival Locarno lockte am Wochenende mit Stars. Der kubanisch-amerikanische Schauspieler Andy Garcia (59) wurde für seinen Beitrag zur Filmgeschichte geehrt – für seine Rollen in „Der Pate III“sowie in „Ocean’s Eleven“erhielt er einen „Leopard Club Award“. Und die US-amerikanische TV-Comedienne Amy Schumer (34) stellte mit „Trainwreck“außerhalb des Wettbewerbs ihren ersten großen Kino-Spielfilm vor.
„Trainwreck“, der am Donnerstag unter dem Titel „Dating Queen“in Deutschland in die Kinos kommt, zeigt Amy Schumer zunächst als Frau mit Heißhunger auf Sex, Alkohol und Drogen. Die Komödie, deren Drehbuch Parallelen zu Schumers Biografie aufweist, führt den lockeren Vogel aber direkt in den Käfig braver Bürgerlichkeit. Was in Locarno überrascht hat. Denn in den USA gilt Schumer dank vieler sexuell aufgeladener Sprüche und Aktionen im TV als Rebellin und Feministin. Am Ufer des Lago Maggiore erschien sie eher zahm.
Im Hauptwettbewerb um den Goldenen Leoparden bekam die mexikanisch-deutsche Ko-Produktion „Ich verspreche Anarchie“besonders viel Aufmerksamkeit. Sie stammt von dem in den USA als Sohn eines mexikanischen Vaters und einer guatemaltekischen Mutter geborenen Regisseur Julio Hernández