Am Ende fehlten sieben Minuten
DFB-Pokal: SV Elversberg verkauft sich beim 1:3 nach Verlängerung teuer gegen Augsburg
Der Favorit aus der Bundesliga wankte, aber er fiel nicht. Aber der FC Augsburg brauchte schon eine gute Portion Geschick und Glück – und den Schiedsrichter – um die SV Elversberg in die Knie zu zwingen.
Elversberg. Nach Luft ringend und die Hände auf die Knie gestützt, stand Kevin Maek am vergangenen Freitag nach dem Abpfiff auf dem Rasen der Ursapharm-Arena in Elversberg. „Mist! Wieso hatten wir nicht ein bisschen mehr Glück?“, sagte der Innenverteidiger der SV Elversberg, dessen Gesicht von Kratzern und Schwellungen gekennzeichnet war, und schüttelte den Kopf. Nach 120 Minuten musste sich der FußballRegionalligist dem Bundesligisten FC Augsburg in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 1:3 geschlagen geben.
Dabei war die Sensation greifbar nach. Nach großem Kampf in der ersten Halbzeit bekam die SVE nach der Pause immer mehr Spielanteile und schaffte in der 52. Minute sogar die 1:0-Führung. Nach einem abgewehrten Eckball flankte Leandro Grech den Ball erneut in den Augsburger Strafraum, und Maek nickte am zweiten Pfosten mit voller Wucht ein. „Vor dem Spiel war die Vorfreude, sich mit den Stars messen zu können, riesengroß. Auf dem Platz ging dann aber nur noch die Post ab, und irgendwann haben wir gemerkt, dass heute etwas gehen könnte“, sagte Maek, der selbst gegen die Bundesligaspieler kein Kopfballduell verlor und in der Abwehr alles abräumte, was ging.
Bobadilla dreht das Spiel berger Spieler, der die Augsburger vor große Probleme stellte. Immer wenn der 25-Jährige mit dem Ball am Fuß durchs Mittelfeld lief, wurde es für den FCA gefährlich. Und wer weiß, was passiert wäre, wenn Obernosterer in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit nicht die Gelb-Rote Karte gesehen hätte. Nach einem Zweikampf mit Tobias Werner flog Obernosterer vom Platz. Es gab eine Rudel-
Stark: Elversbergs Markus Obernosterer (vorn).
bildung, und SVE-Trainer Wiesinger wurde auf die Tribüne geschickt. Die Fernsehbilder zeigten, dass es zwischen Obernosterer und Werner keinen Kontakt gab, dennoch blieb der Augsburger minutenlang liegen und ließ sich sogar den Kopf verbinden.
„Ich denke, der Schiedsrichter wollte bei der Hektik ein Zeichen setzen. Und das hat uns am Ende geschlagen“, sagte Obernosterer. Sein Trainer Michael Wiesinger regte sich entsprechend auf. „Dass so ein Spiel durch so eine Aktion des Schiedsrichters entschieden wird, ist nicht in Ordnung“, sagte der SVE-Trainer. So kam es, wie es kommen musste: Der eingewechselte Sascha Mölders traf zum 2:1 (102.). Und der ach so schwer am Kopf verletzte Tobias Werner setzte den 3:1Schlusspunkt (109.).