Saarbruecker Zeitung

13-Millionen-Jackpot geht nach Hessen

Neumond ermöglicht in diesem Jahr gute Sicht auf die Perseiden-Sternschnu­ppen

- Von afp-Mitarbeite­r Richard Heister

Ein junges Wiesbadene­r Ehepaar mit Kind hat den LottoJackp­ot mit gut 13,7 Millionen Euro gewonnen. „Es war das längste Wochenende meines ganzen Lebens“, sagte der Neu-Millionär.

Durchmache­n könnte sich lohnen: In der Nacht zum Donnerstag erreicht ein Meteorscha­uer seinen Höhepunkt. In diesem Jahr wird das Perseiden-Schauspiel besonders schön, weil der Mond nicht in die Quere kommt.

Köln. Wer unerfüllte Wünsche einer Sternschnu­ppe anvertraue­n möchte, sollte in den nächsten Nächten unbedingt zum Himmel schauen: Der Meteorschw­arm der Perseiden ist im Anflug und verspricht diesmal ein besonders schönes Schauspiel. Zwar leuchten die Perseiden stets Mitte August am Himmel auf, doch in diesem Jahr sind die Beobachtun­gsbedingun­gen so günstig wie selten. Bei wolkenfrei­em Himmel werden daher stündlich Dutzende Sternschnu­ppen am nächtliche­n Firmament aufleuchte­n – vor allem am frühen Donnerstag­morgen, wenn der bekanntest­e aller Sternschnu­ppenströme sein Maximum erreicht. Auf der Suche nach Meteoren dürfte sich aber auch in den Nächten zum Mittwoch und zum Freitag ein Blick zum sommerlich­en Nachthimme­l lohnen – im Idealfall von einem dunklen Standort aus, am besten auf dem Land fernab der lichtdurch­fluteten Städte.

Dass die Beobachtun­gsbedingun­gen in diesem Jahr nahezu ideal sind, ist dem Mond zu verdanken – genauer gesagt dem Umstand, dass er nicht zu sehen sein wird und damit die Sternschnu­ppen nicht überstrahl­t. Denn am Freitag ist Neumond. „Der Mond ist in der Nacht zum Donnerstag de facto nicht da“, sagt die Bochumer Astronomin Susanne Hütte- meister und fügt hinzu: „Neumond-Perseiden sind schon besonders attraktive Perseiden.“

Seinen Namen hat der sommerlich­e Meteorschw­arm vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspu­nkt der Perseiden-Meteore, den die Astronomen Radiant nennen. In Wahrheit kommen die Meteore freilich nicht aus der fernen Fixstern-Welt, sondern aus der unmittelba­ren Umgebung der Erde: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlic­h zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralges­tirn zurückgela­ssen hat. Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses etwa alle 130 Jahre wiederkehr­enden Kometen, dringen die oft nur stecknadel­kopfgroßen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosph­äre ein. In einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilc­hen dann die Lichtersch­einung, die wir Sternschnu­ppe nennen.

Dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter bietet sich dabei ein Bild wie einem Autofahrer bei dichtem Schneetrei­ben: Beim Blick durch die Windschutz­scheibe sieht es so aus, als kämen alle Schneefloc­ken von einem gemeinsame­n Ausgangspu­nkt. In Wahrheit spielt uns nur die Perspektiv­e einen Streich – genauso wie die scheinbar auf uns zu rasenden Perseiden, deren Leuchtspur­en am Himmel sich alle ins Sternbild Perseus zurückverl­ängern lassen.

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsguc­ker für die Beobachtun­g der Perseiden nicht – ein Liegestuhl und eine gute Rundumsich­t ohne künstliche­s Licht reichen aus. Ferngläser oder gar Teleskope sind sogar hinderlich, denn das Blickfeld solcher Instrument­e ist viel zu klein, um die flinken Himmelskre­uzer einzufange­n.

Im Volksmund heißen die August-Meteore übrigens „Laurentius-Tränen“. Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August 258 den Märtyrerto­d starb. Seither, so die Legende, soll es an diesem Tag stets feurige Tränen vom Himmel geregnet haben.

 ?? FOTO: KOMKA/DPA ?? Heute Nacht beginnt es Sternschnu­ppen zu regnen.
FOTO: KOMKA/DPA Heute Nacht beginnt es Sternschnu­ppen zu regnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany