IS- Chef soll getötete US- Geisel vergewaltigt haben
Der Tod der Amerikanerin Kayla Mueller in IS-Geiselhaft erschütterte im Frühjahr die USA. Jetzt gibt ihre Familie Einzelheiten über die Brutalität der IS-Peiniger bekannt.
Washington. Die während ihrer Geiselhaft in Syrien getötete Amerikanerin Kayla Mueller ist laut Medienberichten gefoltert und wiederholt vom Chef der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, vergewaltigt worden. Der US-Fernsehsender ABC und die britische Tageszeitung „The Independent“berufen sich dabei auf Aussagen der Eltern von Mueller, von US-Terrorabwehrbeamten sowie mitgefangenen jesidischen Frauen und Mädchen.
Die Eltern äußerten sich anlässlich des Geburtstages ihrer Tochter, die am 14. August 27 Jahre alt geworden wäre. „Uns wurde gesagt, dass Kayla gefoltert wurde, dass sie das Eigentum von AlBagdadi war. Das wurde uns im Juni von der Regierung gesagt“, zitierte der Sender Mutter und Vater der getöten jungen Frau. Kayla Mueller
Kayla sei im Haus des Top-ISTerroristen Abu Sajjaf festgehalten worden, der im Mai beim Einsatz eines US-Spezialkommandos getötet wurde. Al-Bagdadi habe die Amerikanerin persönlich bei Abu Sajjaf abgeliefert und sie bei späteren Besuchen wiederholt zum Sex gezwungen, zitierte der Sender einen der Beamten. Die Berichte beruhen ABC zufolge zum Teil auf den Angaben von zwei jesidischen Mädchen, die im selben Haus als Sexsklavinnen gehalten und bei der US- Operation im Mai befreit worden seien. Sie stützten sich zudem auf Angaben von Umm Sajjaf, der bei der US-Aktion gefangengenommenen Ehefrau von Abu Sajjaf. Die Aussagen belegten, dass der Missbrauch und die Ausbeutung von Frauen von der höchsten Führung der Terrormiliz IS gebilligt worden seien, schreibt die „Washington Post“.
Mueller war im August 2013 in Syrien entführt worden. Nach ISDarstellung starb sie im Februar bei einem Angriff jordanischer Kampfflugzeuge im syrischen AlRakka. dpa
Man hätte hoffen dürfen, dass das Schicksal Muellers eine politische Diskussion über die Grausamkeiten des IS gegenüber Frauen im US-Wahlkampf entfacht. Doch es gab am Wochenende nur die üblichen innenpolitischen Schuldzuweisungen, bei denen gerne die Wahrheit außer acht gelassen wird. Den Vogel schoss die Demokratin Hillary Clinton ab, als sie jetzt behauptete, Barack Obama habe mit allen Mitteln einen Verbleib eines Truppen-Kontingents im Irak erreichen wollen – und trage deshalb keinerlei Schuld am schnellen Erstarken des IS.
Das Gegenteil ist der Fall: Der Friedens-Nobelpreisträger will unbedingt als Mann in die Geschichte eingehen, der Schlussstriche unter Kriege zieht. Indem er für eine Stationierung auf einer breiten Zustimmung des irakischen Parlamentes beharrte, hat er die Basis für den Totalabzug gelegt – und für den Aufstieg des IS.