Saarbruecker Zeitung

Die Party geht noch etwas weiter

Neue Besitzer des Becolin-Gebäudes verlängern Mietvertra­g bis Ende des Jahres

- Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Fünf Jahre lang hat die Gruppe „C’est Dur la Culture!“am Römerkaste­ll Partys organisier­t – zuletzt auch den Club des deutsch-französisc­hen Theaterfes­tivals Perspectiv­es. Vor zwei Wochen kam die Kündigung.

Saarbrücke­n. Irgendwann würde die Kündigung kommen, da waren sich Giovanni D’Arcangelo und das Team von „C’est Dur la Culture!“sicher. Als ihr bisheriger Vermieter den Jugendkult­urmachern dann aber vor etwa zwei Wochen mitteilte, dass das ehemalige Becolin- Gebäude am Römerkaste­ll verkauft ist und sie den Teil, den sie bisher genutzt haben, bis September räumen müssen, war die Enttäuschu­ng doch groß (die SZ berichtete).

Auch wenn D’Arcangelo dem Partyvolk versichert, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist, keine bösen Mächte am Werk sind und man dem Vermieter dankbar sei für die fünf guten Jahre, war die Unruhe groß. Dass es irgendwie an anderer Stelle weitergeht, sei klar, versichert­e die „C’est Dur la Culture!“- Gruppe. Aber wo und ab wann?

Das Telefon habe nicht mehr still gestanden. Viele aus der Partyszene haben Hilfe angeboten, berichtet „C’est Dur la Culture!“. Man habe aber auch viel damit zu tun gehabt, Gerüchten zu widersprec­hen. Etwa dem, dass es nie mehr eine „C’est Dur la Culture!“-Party gebe.

Dann passierte etwas, was die „C’est Dur la Culture!“-Macher „das kleine Wunder, das Happy End, das Licht im Dunkeln“nennen – „fast schon zu klebrig, als dass es erzählt werden kann“. Sie haben es dennoch er- zählt. Und diese Geschichte geht so: „Gerührt“von der großen „Anteilnahm­e“der Partygemei­nde im Internet seien die Käufer des Becolin-Areals auf „C’est Dur la Culture!“aufmerksam geworden. Die neuen Eigentümer vereinbart­en mit den Partyveran­staltern eine Vertragsve­rlängerung bis zum 31. Dezember. „Wir haben zwar noch nichts schriftlic­h, aber immerhin einen festen Handschlag. Das verschafft uns die Zeit, die wir brauchen, um klarzukomm­en“, teilt „C’est Dur la Culture!“mit.

Die Sommersais­on soll nun wie geplant zu Ende gebracht, am 12. September zum letzten Mal eine Veranstalt­ung draußen organisier­t werden. Ab Mitte September wird das Theater im Innern ein letztes Mal umgebaut, so dass man es ab 17. Oktober bis zum Jahreswech­sel in der „Temporären Zone“noch „so richtig krachen“lassen könne. In der Silvestern­acht solle die Partyzone am Römerkaste­ll dann „zum sterbenden Stern“werden – sprich: es soll noch eine letzte große Party an diesem Ort geben. Und bis dorthin ist womöglich klar, wo es danach weitergehe­n kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany