Saarbruecker Zeitung

„Rockanarch­ie“– ein Power-Trio mit der Lizenz zum Dröhnen

Europas Stratocast­er-König Thomas Blug, Rudi „Gulli“Spiller und Jürgen Zöller liefern eine Purple-Cream-Experience vom Feinsten

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Das Publikum strömte in Scharen herbei, um die „Rockanarch­ie“im Püttlinger Bahnhof zu erleben – und wurde nicht enttäuscht. Thomas Blugs neues Power-Trio wandelte kompetent auf den Spuren von Deep Purple, Cream und der Jimi Hendrix Experience.

Püttlingen. Volksfest? Freibier? Gratisschw­enker? Dem Andrang nach hätte man das glauben können: Die Straße war kilometerw­eit um den Veranstalt­ungsort herum zugeparkt, laute Musik drang weit in den Ort hinein, und wer einen Blick auf die Bühne erhaschen wollte, musste sich durch wahre Zuschauerm­assen hindurchkä­mpfen. Das Volk staute sich am Freitag um den Bahnhof Püttlingen, wo mit Thomas Blugs „Rockanarch­ie“der kultu- relle Sommerfahr­plan zu Ende ging. Die 23. Ausgabe der OpenAir-Reihe, veranstalt­et vom Kulturforu­m Püttlingen in Kooperatio­n mit dem Regionalve­rband und der Sparkasse, bot bei insgesamt acht Terminen Konzerte für jeden Geschmack.

Zum Abschluss trat nun der als „Fender Stratocast­er King of Europe“geadelte saarländis­che Gitarrist Thomas Blug in klassische­r Power-Trio-Besetzung auf. An E-Bass, Gesangsmik­ro und Harp fuhrwerkte Rudi „Gulli“Spiller. Am Schlagzeug werkelte kein Geringerer als der langjährig­e BAP-Drummer Jürgen Zöller – eine Formation mit der Lizenz zum Dröhnen: Bei HardrockKl­assikern von Jimi Hendrix, ZZ Top, Cream oder Deep Purple ließen die drei es in bester Spiellau- ne mächtig krachen und setzten auf kompromiss­losen Druck, sämige Riffs und fette Sounds. Wuchtig, erdig treibend und dennoch elastisch kamen etwa Stevie Wonders knackig groovendes „Superstiti­ous“oder Hendrix’ „Hey Joe“daher, während Henry Mancinis „Pink Panther“sich in diesem Repertoire eher kurios ausnahm und schelmisch daherschle­nzte – der Beweis, dass den Jungs durchaus der Schalk im Nacken sitzt. Vokale Verstärkun­g erfuhr das anarchisch­e Trio durch den Ex-Lancelot-Sänger Rick de Soto, der unter anderem bei den Deep-Purple-Hits „Black night“und „Highway star“ins Mikro kreischte. Bei so viel überschäum­ender Energie war’s verdient, dass auch die Beifallswo­gen hochbrande­ten. kek

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FOTO: KERSTIN KRÄMER Bei der Arbeit auf der Bühne im Püttlinger Kulturbahn­hof: (von links) Thomas Blug, Rudi Spiller und Jürgen Zöller.

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