Mit schlafwandlerisch klagendem Timbre in Elfengefilde
Völklingen. Bei ihr würde es kaum verwundern, wenn irgendwelche Märchenwesen um die Ecke bögen: Mit schlafwandlerisch klagendem Timbre entführt Sängerin und Songautorin Inéz Schaefer, Kopf der Band „Inéz“, in Elfengefilde, so am Freitag beim gut besuchten Völklinger Hüttenjazz im Weltkulturerbe. Gerne baut die von Dresden aus operierende und gelegentlich mit Björk verglichene Saarbrückerin scatähnliche Verzierungen in ihre Gesangslinien ein oder schaltet elektronischen Hall dazu - um vollends in Sphärenwelten zu entschwinden. Inéz liebt augenzwinkerndes Pathos, kann ganz schön trotzig klingen, was sie auch gestisch untermalt, und bleibt somit überraschend – kurz: ein eigenwilliges Gesamtkunstwerk. Kompetente Begleiter bei den zwischen Jazz und Pop beheimateten englischsprachigen Songs überwiegend ruhigen Charakters waren Christian Pabst (Piano), André Nendza (E-Bass) und Demian Kappenstein (Schlagzeug).
Wer hier den Inéz-Sound zu kennen glaubte, erlebte freilich immer wieder Überraschungen: bei Abstechern zu französischem Chanson oder Rock à la Neue Deutsche Welle – oder etwa jener originellen Version von „These boots are made for walkin’“. Wie Phönix aus der Asche erschien da E- Gitarrist Matthias Kurt, der sich über weite Strecken lautstärketechnisch arg zurückhielt, mit perlenden Tönen zwischen Blues und Country. uhr
Freitag, 21. August, 18 Uhr: Judith Goldbach Quartett. Eintritt frei.