Saarbruecker Zeitung

Nicht zu bremsen

Bayern mit Gala-Auftritt in Halbzeit zwei gegen den HSV – Starker Douglas Costa

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Gegen den Hamburger SV kommt der FC Bayern München beim Auftaktspi­el der Fußball-Bundesliga erst mit etwas Verspätung in Schwung. Beim 5:0 überzeugt dann vor allem Neuzugang Douglas Costa.

München. Ein Schützenfe­st lässt bei den Siegern in der Regel keine Fragen offen. Doppel-Torschütze Thomas Müller aber musste trotzdem was klarstelle­n. Douglas Costa, 30 Millionen Euro teurer Neuzugang, sollte bitte keinesfall­s so ausgesproc­hen werden wie eine bekannte Parfümerie-Kette. Also nicht „Duuglas“, nein: „Dooglas“. Schließlic­h hinterließ dieser Costa beim 5:0 (1:0) des FC Bayern gegen den Hamburger SV gleich ein paar auffällige Duftmarken.

„Er ist über außen eine Waffe. Und man weiß, dass er den Stürmer sucht“, sagte Müller und bezog sich in erster Linie auf eine Szene in der 69. Minute, als Costa ein Tänzchen auf der rechten Seite aufführte und den Ball beinahe auf der Torauslini­e mit dem linken Außenrist kraftvoll in den Strafraum schlug – genau auf den Kopf von Müller eben. Es war das 3:0 – ein Tor mit Wow-Effekt. Wie später, zur Abrundung der Treffer von Medhi Benatia (27.), Robert Lewandowsk­i (53.) und erneut Müller (73.), auch Costas eigenes (87.). Fragen nach Franck Ribéry erübrigen sich damit.

Wie auch seine Mannschaft­skollegen kam der nur 1,70 Meter große Costa, der trotz seiner erst 24 Jahre bereits ein paar Jahre Champions League absolviert hat, allerdings spät in Schwung. Der Hamburger SV, durchgesch­üttelt von einer Pokal-Pleite beim Viertligis­ten Jena sowie Rucksack- und T-Shirt-Blamagen, ärgerte den FC Bayern mit seiner defensiven Grundeinst­ellung. „Taktisch sehr gut“habe seine Mannschaft das gemacht, sagte Trainer Bruno Labbadia. Das Vorhaben, in der zweiten Halbzeit erst das 0:1 zu halten und dann aktiver zu werden, „ist dann leider in die Hose gegangen“. Dass es für den HSV, der die vorangegan­genen fünf Spiele in München mit insgesamt 3:31 Toren verloren hatte, auch diesmal dick kam, lag aber auch an Bayern-Trainer Pep Guardiola. Er fand in der Pause eine Antwort auf die Frage, wie den Gästen bei- zukommen sei. Unter anderem rückten die Außenstürm­er mehr nach innen, die Außenverte­idiger weiter auf. Mehr und mehr fiel der HSV auseinande­r.

In aller Munde war aber vor allem Costa. „Er hat Visionen“, sagte Guardiola, was heißen soll: Der junge Brasiliane­r ist in der Lage, eine knifflige Situation auf vielfältig­e Weise zu lösen. Costa, ergänzte Mannschaft­skapitän Philipp Lahm, „bringt das Element mit, das uns letzte Saison gefehlt hat, als Arjen (Robben), Franck und David (Alaba) verletzt waren“. Das soll auf dem Weg zur vierten Meistersch­aft nacheinand­er helfen. Aber, warnte BayernSpor­tvorstand Matthias Sammer: „Wir sind erst bei Kilometer eins.“sid

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FOTO: STACHE/AFP Bayern Münchens Neuzugang Douglas Costa (Mitte) war gegen den HSV von nichts und niemandem zu halten. Hier rennt er Gideon Jung (links) und Johan Djourou auf und davon.

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