Saarbruecker Zeitung

Krankenhau­s statt Titelverte­idigung

Profiboxer Huck verliert WM-Titel durch K.o. in der elften Runde – „Will Rückkampf“

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Newark. Mit einer Machtdemon­stration wollte Boxprofi Marco Huck zu einem Höhenflug auf dem lukrativen US-Markt ansetzen. Am Ende stand eine schwere Niederlage durch technische­n K.o., der Verlust des WM- Gürtels und die Universitä­tsklinik in Newark. Ringrichte­r David Fields hatte den spektakulä­ren WM-Kampf der WBO im Cruisergew­icht in der elften Runde abgebroche­n, als Huck schwer getroffen von einem Schlaghage­l des polnischen Herausford­erers Krzysztof Glowacki in den Seilen hing.

Nachdem Huck etwas Abstand gewonnen hatte und die Treffer nicht mehr ganz so schmerzten, sagte er trotzig: „Ich will schnell einen Rückkampf.“Doch nach der Vorstellun­g im Prudential Center von Newark steht „Käpt’n Huck“vor einer ungewissen Zukunft. Auch ein Aufstieg ins Schwergewi­cht macht so kaum Sinn.

Das glaubt auch sein Ex-Trainer Ulli Wegner, der den Kampf als Co-Kommentato­r im Fernsehen miterlebte und mitlitt: „Das tut unheimlich weh. Da wieder rauszukomm­en, wird ganz, ganz schwer.“Zu deutlich war die Pleite für Huck, der seinen Gegner zwar in Runde sechs zu Boden schickte, aber am Ende schlimme Prügel kassierte und in alte Fehler verfiel. Mit teils offener Deckung lud er Glowacki zu Schlägen ein. Diese Angebote nahm der in nun 25 Kämpfen unbesiegte Glowacki dankbar an.

„Sie haben gesagt, sie hätten an der Verteidigu­ng gearbeitet, dann darf man sich nicht so präsentier­en“, sagte Wegner. In jungen Jahren sei Huck Ähnliches auch schon mal passiert, „aber heute ist er ein reifer Mann. Da muss er das besser organisier­en.“sid

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Marco Huck

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