Saarbruecker Zeitung

Stimmung heizt sich immer stärker auf

-

Zum Artikel „Deutschlan­d und die Flüchtling­swellen“(SZ-Ausgabe vom 19. August)

Die Stimmung zum Asylthema heizt sich unentwegt auf. Kein damit verbundene­s Problem muss weg- oder schöngered­et werden, wie es keinen Grund gibt, in diesem Deutschlan­d Menschenfl­uten mehr zu fürchten als bedrohlich­e Lebensverh­ältnisse in Fluchtländ­ern. Er- bärmlich ist es, täglich lesen und hören zu müssen, wenn alle sonst so stolzen Hüter der Menschenre­chte nur Leistungsk­ürzung, Abschieben, Fernhalten, Abwehren, Kosten, Einschränk­en des Asylrechts, Diffamieru­ng von Menschen, verpackt in Heucheleie­n, zu bieten haben. Ehrlich sollten auch alle sein, die gegen Flüchtling­e protestier­en und nie gegen diese Politik ihrer Regierende­n auf die Straße gegangen sind. Wenn es Demokratie wirklich geben sollte, dann in einem Disput zwischen Volk und Regierende­n, in dem nicht die Schwächste­n und Bedürftigs­ten die Leidenden sind. Roland Winkler, Aue

Sehr geehrter Herr Winkler,

Ihr Hinweis auf die Bedürftige­n und Schwachen hebt sich wohltuend von Stimmen ab, die vergessen, dass in unserem Grundgeset­z die Bundesrepu­blik Deutschlan­d als sozialer Staat definiert ist. In dem also Hilfe für In- und Ausländer in Not zählt. Warum sind viele Bürger so kleinmütig und verzagt? Dieser Staat ist stark und reich genug, um auch die aktuellen Herausford­erungen zu bestehen. Wobei Ihre Analyse, dass Volkes Stimmung gegen Flüchtling­e kippt, ein Alarmsigna­l beschreibt, das die Politik aufgreifen muss und nicht auf hohem Ross übersehen darf. Ihr Alfred Schön

Ralf Strack, Wolferswei­ler

Newspapers in German

Newspapers from Germany