Saarbruecker Zeitung

Rasche Neuwahlen in der Türkei in Sicht

November gilt als möglicher Termin – Neue Gewalt im Südosten des Landes

-

Istanbul. Gut zwei Monate nach der Parlaments­wahl steuert die Türkei auf schnelle Neuwahlen zu. Alle Versuche der islamischk­onservativ­en Regierungs­partei AKP, einen Koalitions­partner zu finden, sind gescheiter­t. Ministerpr­äsident Ahmet Davutoglu gab deshalb das Mandat zur Regierungs­bildung zurück. Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan dürfte bald eine neue Abstimmung ansetzen. „Wir bewegen uns rasch auf Neuwahlen zu“, sagte er gestern. Als möglicher Termin gilt der November.

Die Gewalt zwischen Armee und Kurden spitzt sich indessen zu: Im Südosten starben laut Medien acht Soldaten bei der Explosion eines am Straßenran­d versteckte­n Sprengsatz­es. Dies berichtete die Nachrichte­nagentur Dogan. Zahlreiche weitere Soldaten seien verletzt worden, meldete die kurdische Nachrichte­nagentur Firat.

Die kurdische Arbeiterpa­rtei PKK verübte zuletzt fast täglich Anschläge und Angriffe auf Sicherheit­skräfte. Seit vergangene­m Monat fliegt die Luftwaffe Angriffe auf PKK-Stellungen im Nordirak und in der Türkei.

Bei einem Angriff auf einen Wachposten vor dem Dolmabahce-Palast in Istanbul wurde ein Polizist leicht verletzt. Wie der Sender NTV berichtete, hatten die Angreifer zunächst einen Sprengkörp­er gezündet und dann auf den Posten geschossen. dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany