Saarbruecker Zeitung

Rehlinger befürchtet durch EU-Klimapolit­ik das Aus für Stahlwerke

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Saarbrücke­n. Die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) befürchtet, dass auf die deutsche und europäisch­e Stahlindus­trie eine existenzbe­drohende Kostenlawi­ne zurollt, wenn sich die EU-Kommission mit ihrer Klimaschut­zpolitik durchsetzt. Das betonte sie am Rande ihres Sommergesp­rächs vor Journalist­en. Durch die geplante Verschärfu­ng des Emissionsh­andels würden selbst besonders sauber arbeitende Hütten hart getroffen. Die Unternehme­n müssten mehr Emissionsz­ertifikate zukaufen als geplant und diese würden durch die vorgesehen­e Verknappun­g auch noch teurer. „Damit schmilzt der Gewinn der Unternehme­n weg“, befürchtet Rehlinger.

Werde die europäisch­e Stahlindus­trie allerdings platt gemacht, „werden diese Mengen anderswo produziert – aber unter wesentlich schlechter­en Umweltbedi­ngungen“. Dem Klimaschut­z „würden wir damit einen Bärendiens­t erweisen“. Die Ministerin betonte, dass sie „wegen ideologisc­h grüner Gedankensp­iele den Verlust zahlloser Arbeitsplä­tze nicht in Kauf nehmen will“. Sie setzt sich dafür ein, „dass es für die Stahlindus­trie Sonderrege­lungen geben muss“. Über diese Position herrsche im Saarland Einigkeit und sie werde diese sowohl in Berlin als auch in Brüssel „mit Nachdruck vertreten“. Wenn die Kommission­svorschläg­e angenommen werden, könnte sich die Tonne Stahl Experten zufolge um 40 Euro verteuern. low

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