20 Nominierungen für den Deutschen Buchpreis
Gestern hat der Deutsche Buchpreis seine Vorauswahl präsentiert: 20 Werke stehen auf der Longlist, am 12. Oktober wird der Gewinner verkündet. Nominiert ist auch Jenny Erpenbeck, die 2014 die Rede an die saarländischen Abiturienten gehalten hat.
Frankfurt. Ein emeritierter Professor trifft auf afrikanische Flüchtlinge in Berlin – und in einem Heim für Behinderte spielt sich ein kompliziertes Psychodrama ab. Die neuen Romane von Jenny Erpenbeck („Gehen, ging, gegangen“) und Clemens J. Setz („Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“) könnten thematisch kaum unterschiedlicher sein. Doch beim Deutschen Buchpreis können sich beide Autoren Hoffnungen auf einen Platz im Finale am 12. Oktober machen. Sie gehören zu den prominentesten Autoren auf der gestern in Frankfurt veröffentlichten Longlist für den Buchpreis. Eine siebenköpfige Kritikerjury hat dafür fast 200 Titel der deutschsprachigen Verlage gesichtet. Am 16. September wird daraus eine Shortlist von sechs Romanen erstellt. Am Vorabend der Frankfurter Buchmesse steht dann fest, wer die Auszeichnung bekommt. Ein Kandidat für die Shortlist ist auch Ilija Trojanow mit seinem Polit-Roman „Macht und Widerstand“über seine bulgarische Heimat. Alina Bronsky erzählt in „Baba Dunjas letzte Liebe“die Geschichte einer Tschernobyl-Heimkehrerin, die sich im Niemandsland einrichtet.
Setz, Erpenbeck, Trojanow, Bronsky: Sie alle standen bereits mit früheren Romanen auf der Longlist. Das gilt auch für die beiden Schweizer Rolf Lappert und Ralph Dutli. Auch Ulrich Peltzer ist vertreten: In „Das bessere Leben“beschäftigt er sich erneut mit den politisch bewegten Zeiten der 1970er Jahre.
Der prominenteste Autor, der auf der Longlist fehlt, ist Ralf Rothmann. Sein Bestseller „Im Frühling sterben“über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs gehört zu den meistdiskutierten Romanen des Jahres. Der Autor wollte aber – ohne Angabe von Gründen – sein Buch nicht einreichen. dpa